Tipps und Termine

Wohin am Wochenende?

Eröffnungen der Woche: Tipps für Dresden, Kassel, Köln und London

Heiner Goebbels in Dresden
Der Komponist und Regisseur Heiner Goebbels hat eine multimediale Installation zu Elias Canettis Aufzeichnungsband "Die Provinz des Menschen" für Dresden geschaffen. Die monumentale Monitorwand, auf der sich in 54 Filmsequenzen visuell und musikalisch eine vielstimmige Komposition entfaltet, ist ab Freitag in einer von der Kulturstiftung des Bundes geförderten Ausstellung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zu sehen. Die "Verfilmung des Alltäglichen" solle mehr Nähe zu Dingen schaffen, die sonst kaum wahrgenommen werden - wie Urbanität, Alleinsein, Altern oder Zeit, sagte Goebbels am Donnerstag im Lipsiusbau. Goebbels komponierte Filme, die zwischen 2004 und 2014 in 54 Städten von Athen bis Zürich gedreht wurden. Dabei geht der Schauspieler André Wilms stets die gleichen Wege - mit Hut und Mantel über dem Anzug, wie die Albertinum-Direktorin Hilke Wagner sagte. Der Betrachter höre dessen Schritte sowie Sätze von Canetti. Vervielfachung und Wiederholung der Videosequenzen und der Chor der vervielfältigten Stimme von Wilms machten die Einsamkeit erfahrbar. Mit "Landschaft 3 (Duisburg-Nord)" ist eine weitere Filmarbeit zu sehen, die die Abwesenheit des Menschen thematisiert. Dabei ist die Landschaft nur Theater: eine Schafherde in einer dunklen Industriehalle. Das Material bekommt laut Goebbels immer eine Eigendynamik, "egal, ob das Schauspieler sind oder Schafe". (dpa)
"Heiner Goebbels: Die Provinz des Menschen", Staatliche Kunstsammlungen Dresden, bis 10. April

Arnold Bode und die Alten Meister in Kassel
Wie der Documenta-Gründer Arnold Bode auch mit klassischen Meisterwerken für Furore gesorgt hat, spürt eine neue Schau im Kasseler Schloss Wilhelmhöhe nach. Die Kabinettsausstellung "Die klassische Documenta von 1956: Arnold Bode und die Alten Meister" beschäftigt sich mit der Ausstellung von 1956 im Hessischen Landesmuseum zur Rückkehr von mehreren Werken von Rembrandt, Rubens und Albrecht Dürer nach Kassel, die im Zweiten Weltkrieg zum Teil nach Wien ausgelagert worden waren. Weil die Rahmen im Krieg zerstört worden waren, spannte Bode die Werke auf einen modernen Passpartout-Rahmen und erntete damit viel Kritik, aber auch Lob. "Es war eine neue und andersartige Präsentation", sagte Kurator Justus Lange am Dienstag in Kassel. (dpa)
"Die klassische Documenta von 1956: Arnold Bode und die Alten Meister", Schloss Wilhelmhöhe, Kassel, bis 17. April

Jubiläum der Hardhitta Gallery in Köln
Am Freitag feiert die Hardhitta Gallery in Köln mit der Eröffnung von "5 Years – Six Artists" ihr fünfjähriges Bestehen. Die Galerie von Bene Taschen jr. versammelt in ihrem Programm vor allem deutsche und amerikanische Künstler aus dem Bereich der Straßenfotografie, unter ihnen Arlene Gottfried und Jamel Shabazz. In der Jubiläumsausstellung werden Arbeiten aller sechs Künstler aus dem Galerieprogramm zu sehen sein, darunter auch Malerei von Oliver Blum. Alle Werke waren bis dato noch nicht in Deutschland zu sehen.
"5 Years – Six Artists", Hardhitta Galerie, Köln, bis 20. März 2016, Eröffnung am 15. Januar ab 18 Uhr

Annie Leibovitz in London
Die gefeierte US-Fotografin Annie Leibovitz (66) wird in London neben anderen Arbeiten auch ein Bild von Caitlyn Jenner (66) ausstellen - einst als Bruce Jenner Zehnkampf-Olympiasieger, heute als Frau lebend. Der frühere Stiefvater von Reality-Star Kim Kardashian ist eine der porträtierten Personen in der Ausstellung "Women: New Portraits". "Es ist interessant, sich klarzumachen, dass das soziale Geschlecht sehr verschiedenartig ist, und damit beschäftige ich mich gerade", so Leibovitz. Auch die Tennis-Stars Serena (34) und Venus (35) Williams und Comedy-Star Amy Schumer (34) werden in der Ausstellung zu sehen sein, die 20 bis 30 Werke umfassen soll. Leibovitz ist weltbekannt für ihre Porträts von Stars und hat auch die Queen fotografiert. Sie arbeitet unter anderem für "Rolling Stone", "Vanity Fair" und "Vogue". "Women: New Portraits" wird durch zehn Städte touren, darunter auch Frankfurt am Main. (dpa)
"Women: New Portraits", Wapping Hydraulic Power Station, London, alle Infos hier