Tipps und Termine

Wohin am Wochenende?

Eröffnungen der Woche: Tipps für Karlsruhe, Leipzig, Paris und Stuttgart. Außerdem: Kasimir Malewitschs "Schwarzes Quadrat" feiert seinen 100. Geburtstag in Berlin und Basel

"OMG! Objekte mit Geschichte" in Karlsruhe
Die mykenische Bügelkanne im Tausch mit einem Rasierapparat oder Nubier-Köpfe vom Meisterfälscher - wie kommen die Dinge eigentlich ins Museum? Auf teils abenteuerlichem Weg, zeigt eine kuriose Schau im Badischen Landesmuseum Karlsruhe. Volontäre des Museums haben die Depots durchforstet, von der Archäologie über die Kunstgeschichte bis hin zur Volkskunde. Mehr als zwei Dutzend skurriler Gegenstände oder Geschichten haben sie zutage gefördert. Präsentiert werden sie nun in den verschiedenen Abteilungen. Die Schau "OMG! Objekte mit Geschichte" ist verteilt auf alle vier Etagen des Schlosses zu sehen. (dpa)
"OMG! Objekte mit Geschichte", Badisches Landesmuseum, Karlsruhe, 19. Dezember bis 29. Mai

Markus Lüpertz in Leipzig
Dem Komponisten Ludwig van Beethoven (1770 bis 1827) ist in Leipzig ein weiteres Denkmal gesetzt worden. Der Maler, Grafiker und Bildhauer Markus Lüpertz enthüllte am Freitag vor dem Museum der bildenden Künste eine 2,74 Meter hohe Bronzestatue, die dem Komponisten gewidmet ist. Es sei das zweite Beethoven-Werk des 74 Jahre alten Künstlers, teilte das Museum mit. Es sei durch einen privaten Sammler ermöglicht worden. Eine weitere Skulptur stehe seit dem vergangenen Jahr in Beethovens Geburtsstadt Bonn. Lüpertz beschäftige sich seit langem mit dem Werk von Max Klinger, dessen berühmte Beethoven-Skulptur im Museum der bildenden Künste steht, teilte das Museum weiter mit. In den kommenden zwei Jahren plane der Künstler, der unter anderem in Berlin und Düsseldorf lebt und arbeitet, weitere Beiträge für das Museum. (dpa)
Museum der bildenden Künste, Leipzig

Anselm Kiefer in Paris
Nach London widmet nun auch Paris dem deutschen Künstler Anselm Kiefer eine umfassende Retrospektive. Mehr als 150 Werke werden seit Mittwoch gezeigt, angefangen von seinen ehemals umstrittenen "Heroischen Sinnbild"-Serien - Selbstporträts mit Hitlergruß - bis hin zu den Ruinenbildern mit verwelkten Sonnenblumen und spröden Halmen. Eigens für die Werkschau hat Kiefer unter anderem eine raumfüllende Installation mit dem Titel "Über Deutschland" geschaffen: Eine Anspielung an das von Germaine de Staël 1810 fertiggestellte Deutschlandbuch. Die Retrospektive habe nichts mit der in London gemein, wie der Kurator Jean-Michel Bouhours sagte. Bis auf wenige Ausnahmen werden in Paris demnach völlig andere Werke des 70-Jährigen gezeigt. (dpa)
Anselm Kiefer, Centre Pompidou, Paris, bis 18. April

Oskar Schlemmer in Stuttgart
Fast zehn Quadratmeter groß und eine halbe Tonne schwer: Das letzte Wandbild des Bauhaus-Künstlers Oskar Schlemmer (1888-1943) hängt jetzt in der Staatsgalerie Stuttgart. Nach einer Spendenaktion wurde das 2,20 mal 4,50 Meter große Werk mit dem Titel "Familie" für die Staatsgalerie erworben. Ein Großteil der Ankaufsumme von 1,95 Millionen Euro kam laut Staatsgalerie von der Museumsstiftung Baden-Württemberg und der Kulturstiftung der Länder. Eine halbe Million Euro erbrachten rund 250 Spender, darunter Stuttgarter Unternehmen und Freunde des Museums. Schlemmer hatte das Wandbild 1940 für das Privathaus eines Verlegers in Stuttgart geschaffen, als er von den Nazis bereits als "entarteter Künstler" gebrandmarkt war. Das innige Bild stellt laut Staatsgalerie die Sehnsucht nach einer intakten Familie dar. 1995 wurde es vor dem Abriss gerettet, befand sich seither in der Schweiz und kehrte zur Großen Landesausstellung "Oskar Schlemmer - Visionen einer neuen Welt" 2014 nach Stuttgart zurück, die über 163 000 Besucher anlockte. (dpa)
Das Kunstwerk hängt im Foyer der Alten Staatsgalerie

Geburtstag des "Schwarzes Quadrats" in Berlin und Basel
Als Kasimir Malewitsch das "Schwarze Quadrat" am 19. Dezember 1915 in Petrograd erstmals präsentierte, war man geschockt. 100 Jahre später wird gefeiert. Zum Beispiel in der Berlinischen Galerie. Zur Feierstunde wird Wodka ausgeschenkt, Skrjabin auf dem Klavier gespielt und das Buch "Blackout" von Mikael Mikael vorgestellt. Die Ausstellung "Auf der Suche nach 0,10" in der Fondation Beyeler rekonstruiert die Petrograder Gruppenschau – mit Quadrat. Als flankierende Plakataktion hat Santiago Sierra 2000 Poster für den Baseler Stadtraum drucken lassen. Was ist drauf? Nichts? Nein, viel – schwarze Farbe.

Feierstunde zum 100-jährigen Geburtstag des Schwarzen Quadrats, Berlinische Galerie, Samstag, 19. Dezember, 12 bis 13 Uhr

"Auf der Suche nach 0,10 - Die letzte futuristische Ausstellung der Malerei", Fondation Beyeler, Riehen, bis 10. Januar, am 19. Dezember ab 10 Uhr mit Führungen, Workshops, Performances, Gesang, Lesungen und einer Vodka Bar