Benefizauktion in Aachen
Am morgigen Samstag findet erneut die erstmals 1987 ausgetragene Benefizauktion zugunsten des Neuen Aachener Kunstvereines statt. Die Liste der teilnehmenden Künstler reicht von Mischa Kuball, Florian Meisenberg, Britta Thie und Jan-Ole Schiemann über Pola Sieverding, Johannes Wohnseifer und Walter Dahn bis hin zu Christian Falsnaes, Jonathan Monk und Diango Hernández. Auch für den nicht so prall gefüllten Geldbeutel findet sich hier vielleicht das ein oder andere Weihnachtsgeschenk. Für 30 Euro gibt es beispielsweise die signierte Fehlfarben LP von Anna Meyer.
Benefizauktion, Neuer Aachener Kunstverein, Samstag, 12. Dezember um 19 Uhr, eine Liste der zu versteigernden Arbeiten finden Sie hier
Berlin Art Film Festival
Zum zweiten Mal findet an diesem Wochenende in Berlin das Berlin Art Film Festival statt. Vom 10. bis 13. Dezember präsentiert das Kino Moviemento unter dem Titel "Showing a different Berlin. Poetry. Politics. Porn" ein Programm aus 47 Filmen, die einen erfrischend unkonventionellen Blick auf die Stadt bieten. Von Experimentalfilmen, über Klassiker der Berliner Filmkunst bis hin zu jungem Autorenkino vereint das Festival unterschiedliche Genres. Zu sehen sind zum Beispiel Ulrike Ottingers "Bildnis einer Trinkerin", Thomas Arslans "Am Rand" oder Bruce LaBruces "The Raspberry Reich" sowie filmische Arbeiten der Künstler Tobias Zielony, Hito Steyerl und Isa Genzken. Das Programm wird in diesem Jahr erstmals erweitert durch eine Ausstellung, eine Buchvorstellung von Filmwissenschaftlerin Britta Wagner und eine Podiumsdiskussion zum Thema Migration und Film.
Berlin Art Film Festival, Moviemento, Berlin, 10. bis 13. Dezember
Aino Laberenz in Berlin
Für ihre erste Ausstellung bespielt die Bühnen- und Kostümbildnerin Aino Laberenz die Räume der Galerie für moderne Fotografie in Berlin mit eigenen Fotografien aus Namibia, die 2005 während der Produktion des nie vollendeten Films "African Twin Towers" von Christoph Schlingensief entstanden sind. Zu sehen sind Menschen in von Laberenz entworfenen farbintensiven Kostümen, die sich in eine ebenso farbintensive, lichtdurchflutete und fast absurde Umgebung einfügen. Zehn Jahre nach Entstehen der Bilder, holt Laberenz diese Welt mit ihrer Fotoinstallation wieder zurück in die Gegenwart und versucht so eine Annäherung an einen Ort und eine Zeit aus der Vergangenheit.
"Aino Laberenz: African Twin Towers. Eine Fotoinstallation", Galerie für moderne Fotografie, Berlin, bis 30. Januar 2016
Roberto Diago in Berlin
Sein Land erlebt einen Umbruch: Der kubanische Künstler Roberto Diago zeigt in Berlin seine bundesweite erste Einzelausstellung. Diago wurde 1971 in Havanna geboren und setzt sich unter anderem "kritisch mit der Situation der schwarzen Minderheit Kubas auseinander", wie die Berliner Galerie Crone mitteilte. Die Schau "Tracing Ashes" zeige eine Auswahl seiner vielfältigen Arbeiten. Diago arbeitet mit den Mitteln der Bildhauerei, Malerei, Fotografie und Installation. Er stelle mit seinen Arbeiten subtile Verweise auf seine Wurzeln und das Schicksal seiner Urahnen her, kündigte die Galerie an. Leinwände mit grobem Jutestoff verwiesen zum Beispiel auf die Zuckerproduktion, in der Sklaven gearbeitet haben. Schwarze Flächen mit weißen Fäden reflektierten Narben auf schwarzer Haut. Diago stelle die Frage nach kultureller Identität neu - auch vor dem Hintergrund der Lockerung des Handelsembargos gegen Kuba und dem daraus folgenden gesellschaftlichen Wandel, heißt es in der Ankündigung. Nach jahrzehntelanger diplomatischer Eiszeit hatten Kuba und die USA vor etwa einem Jahr wieder Gespräche aufgenommen, seitdem wurde auch das US-Embargo gegen den Karibikstaat gelockert. (dpa)
"Roberto Diago: Tracing Ashes", Galerie Crone, Berlin, bis 23. Januar
"Bart - zwischen Natur und Rasur" in Berlin
Es gibt ihn in unzähligen haarigen Varianten - dem Kulturphänomen des Bartes widmet sich jetzt eine Ausstellung im Neuen Museum Berlin. Die Schau mit dem Titel "Bart - zwischen Natur und Rasur" dokumentiert die gesellschaftliche Bedeutung des Bartes von der Antike bis zur Gegenwart. Die ethnologischen, archäologischen und kunsthistorischen Sammlungen der Staatlichen Museen haben sich für die Ausstellung zusammengetan. Mit Skulpturen, Bildern, Büsten und Alltagsgegenständen erzählen sie 5000 Jahre Kulturgeschichte des Bartes - von den rasierten Männern der Bronzezeit bis zu den Hipster-Bärten der Gegenwart. (dpa)
"Bart - zwischen Natur und Rasur", Neues Museum, Berlin, 11. Dezember bis 28. Februar 2016
Zeichnungen syrischer Flüchtlingskinder in Berlin
Eine Ausstellung von Kinderzeichnungen gibt Einblick in die Erlebnisse von syrischen Flüchtlingskindern. Die Bilder sind von Sonntag an bis Mitte Januar im Haus am Waldsee in Berlin-Zehlendorf zu sehen, sagte dessen Leiterin, Katja Blomberg, am Freitag. Entstanden ist die Präsentation demnach durch das Engagement des Berliner Malers Dieter Mammel, der seit drei Monaten regelmäßig Kinder im Alter von 8 bis 14 in einem Flüchtlingsheim besucht und mit ihnen zeichnet. "Die Ergebnisse sind sehr berührend", sagte Blomberg. Die Kinder seien voll mit Eindrücken vom Krieg in ihrer Heimat und von der Flucht nach Europa. Auf die Aufforderung, ein Tier zu malen, zeichneten sie beispielsweise den Hund eines Polizisten, der ihnen an der ungarischen Grenze begegnet sei. Ergänzt werde die Ausstellung mit Fotos der Kinder. "So sehen die Besucher das Bild und auch das Kind, welches das Bild gemalt hat", erläuterte die Museumsleiterin. Nach Ende der Ausstellungen soll zudem ein Katalog erhältlich sein, in dem alle Zeichnungen abgebildet sind. (dpa)
"Zeig mir woher Du kommst", Haus am Waldsee, Berlin, 13. bis 27. Dezember, Eröffnung: Sonntag, 13. Dezember, um 11 Uhr
Karl Schmidt-Rottluff in Chemnitz
Die Kunstsammlungen Chemnitz zeigen ab Sonntag die bisher umfangreichste Ausstellung mit Werken des Expressionisten Karl Schmidt-Rottluff (1884-1976). Bis April 2016 sind über 400 Gemälde, Skulpturen, Grafik und Angewandte Kunst zu sehen, darunter teils noch nie gezeigte Arbeiten aus gut 70 Schaffensjahren, wie die Direktion am Freitag mitteilte. Die Spanne reicht von einer Baumstudie "streng nach der Natur" von 1899 bis zu abstrakten Zeichnungen von 1970. Das Museum bewahrt insgesamt 500 Werken des aus Rottluff bei Chemnitz stammenden Künstlers in eigenem Bestand und als Dauerleihgaben. Sie sind in einem Katalog dokumentiert, der zur Schau erscheint. (dpa)
"Karl Schmidt-Rottluff", Kunstsammlungen Chemnitz, 13. Dezember bis 10. April 2016, Eröffnung: 12. Dezember, um 19 Uhr (nur mit Einladungskarte)
"Secret Santa" verschenkt Kunst in Düsseldorf
Mit einer ungewöhnlichen Wichtelaktion wollen Nachwuchskünstler der Kunstakademie Düsseldorf Menschen beschenken, die sich Kunst sonst nicht unbedingt leisten können. 36 Studenten und Absolventen der renommierten Akademie haben Werke für ein Weihnachtswichteln gestiftet, an dem jedermann teilnehmen kann. Die Idee zu der Aktion "Secret Santa" an diesem Freitag hatte der Galerist Roozbeh Golestani (40). Ihm sei aufgefallen, dass häufig Leute in seine Galerie kämen, die sich dafür entschuldigten, dass sie sich Kunst nicht leisten könnten, sagte Golestani der Deutschen Presse-Agentur. Für die Künstler sei es auf der anderen Seite eine "starke Geste", ihre Arbeiten zu verschenken und nicht zu verkaufen. Einzige Bedingung an die Gäste: Wer mitmachen möchte, solle seinerseits eine kleine Wichtelgabe mitbringen, sagte Golestani. Schon der Titel "Secret Santa" weist allerdings auf einen kleinen Haken hin: Bei dem Geschenketausch weiß man vorher nicht, was im Päckchen steckt. Im Fall des Künstlerwichtelns dürften auch die Größe und das Gewicht des Pakets nicht unwesentlich sein. Denn nach Worten Golestanis werden nicht nur Bilder, sondern auch Skulpturen verschenkt. So habe ein Bildhauer zunächst nur ein Foto geschickt, denn für ein Wichtelpaket ist seine Marmorplastik wohl zu sperrig. Einige der teilnehmenden Künstler sind bereits einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wie etwa Erik Olson, Jennifer Lopez Ayala oder Johanna Honisch. (dpa)
"Secret Santa", Contemporary Pop Ups, Düsseldorf, Freitag, 11. Dezember, 18 – 22 Uhr
Rankin in Rostock
Unter dem Titel "Less is more" zeigt die Kunsthalle Rostock von Sonntag an rund 150 Arbeiten des britischen Fotografen Rankin. Er gelte als einer der führenden und einflussreichsten Fotografen unserer Zeit, sagte Kunsthallen-Chef Jörg-Uwe Neumann am Freitag. Seine ausdrucksstarken Porträts und Aufnahmen von Superstars zierten schon die Cover unzähliger Zeitschriften. Vor seiner Kamera standen die Queen, Madonna oder auch der Schauspieler Jude Law. Aber Rankin sei mehr als ein Fashion- und Lifestyle-Fotograf, sagte Neumann. Seit er mit einem Partner zu Beginn der 1990er Jahre das provokante Zeitgeistmagazin "Dazed&Confused" gründete, gelte er als genialer Netzwerker. Es habe das Crossover verschiedener Genre wie Fashion, Grafik, Design und Fotografie vorangetrieben. (dpa)
"Rankin: Less is more", Kunsthalle Rostock, 13. Dezember bis 28. Februar