Tipps und Termine

Wohin am Wochenende?

Eröffnungen der Woche: Tipps für Berlin, Basel, Halle, Zürich, Wien und New York

Lange Nacht der Museen in Berlin
Kunst & Kultur satt: An der Langen Nacht der Museen beteiligen sich am Samstag (29. August) 77 Ausstellungshäuser mit rund 700 Veranstaltungen. Von 18.00 Uhr abends bis 2.00 nachts gibt es Führungen, Workshops, Bühnenprogramme, Lesungen, Konzerte, Filmvorführungen und kulinarische Köstlichkeiten. Erstmals dabei sind die Mongolische Botschaft, das Zukunftsmuseum Game Science und das Kunsthaus Dahlem, wie die Organisatoren am Donnerstag mitteilten. Zum Auftakt bieten viele Häuser besondere Familienprogramme. Auf der Museumsinsel spielt zur Eröffnung um 18.00 Uhr das Deutsche Kammerorchester Berlin. Weiterer Treffpunkt ist das Kulturforum am Potsdamer Platz. Dort läuft ab 20.00 Uhr auf einer großen Leinwand das Lange-Nacht-Sommerkino, unter anderem mit der Premiere der Dokumentation «Botticelli» über Leben und Werk des italienischen Künstlers. Hier starten und enden auch vier der insgesamt neun Shuttlebus-Routen. (dpa)
Lange Nacht der Museen, Berlin, verschiedene Ort, Samstag, 29. August, 18 bis 2 Uhr, alle Infos hier

"Von Bildern. Strategien der Aneignung" in Basel
Kunst kommt von Klauen – was die Strategie der Aneignung betrifft. Aber natürlich werden in der Appropriation Art nicht einfach Werke kopiert, vielmehr ist die besondere Differenz zum Original ein Qualitätskriterium. Mit der Ausstellung "Pictures" stellt der Theoretiker Douglas Crimp die Aneignungsstrategie 1977 im New Yorker Artist’s Space erstmals vor. Die Gruppenschau "Von Bildern" präsentiert Künstler, die damals in New York vorgestellt wurden – wie Sherrie Levine oder Cindy Sherman –, weitere Appropriation Artists der ersten Stunde wie Richard Prince und Louise Lawler sowie mit Andrea Fraser, Nina Könnemann, Michaela Meise eine jüngere Generation von Künstlern, die sich vorhandenem Material widmen und damit einen Diskurs mit Bildern über Bilder führen.
"Von Bildern. Strategien der Aneignung", Museum für Gegenwartskunst, Basel, 29. August – 24. Januar 2016

Loretta Fahrenholz in Zürich
Die 1981 in Starnberg geborene Künstlerin Loretta Fahrenholz dreht Filme, in denen sie die Realitätsebenen verschwimmen lässt. Dokumentarisches wird von ihr mit Inszeniertem gebrochen. In den Berliner Kunst-Werken brillierte Fahrenholz im Rahmen der Gruppenschau "Echte Gefühle - Denken im Film" mit dem 30-minütigen "Ditch Plains". Kurz nachdem 2013 der Hurrikan Sandy durch New York gefegt war, improvisierte die Künstlerin vor Ort einen grotesken Mix aus Tanz, Katastrophen- und Zombiefilm unter Verwendung von Doku-Aufnahmen. Neben "Ditch Plains" sind in Fahrenholz’ erster großer Soloschau, in der Kunsthalle Zürich, weitere Filme zu sehen. Es geht darin stets um kleine Gemeinschaften – eine Wohngemeinschaft  ("Haust", 2010), eine Künstlergruppe ("Grand Openings: Return of the Blogs", 2012), ein Theaterensemble ("Implosion", 2011) oder eine Patchworkfamilie ("My Throat, My Air", 2013).
"Loretta Fahrenholz: 3 Frauen", Kunsthalle Zürich, 29. August bis 8. November

"Black & White" in Wien
Die Albertina in Wien wird künftig aus ihrem Bestand von 100.000 Fotos regelmäßig eigene Ausstellungen präsentieren. Die Schau "Black & White" mit rund 100 Meisterwerken der Fotokunst eröffne den Reigen, teilte das für seine grafische Sammlung bekannte Kunstmuseum am Mittwoch mit. Die Ausstellung zeigt unter anderem eines der ersten Aktbilder des Fotografen Félix-Jacques Moulin aus dem Jahr 1855, ein Motiv von Marilyn Monroe bei den Dreharbeiten zum Film "Das verflixte 7. Jahr" (1955) oder eine tragische Unfall-Szene an der berühmten "Route 66" in den USA von Robert Frank (1956). Auch ein Beispiel der "Großen Nackten" (Big Nude XI) des Fotografen Helmut Newton fehlt nicht. Dank des umfangreichen Bestands könne das Haus mehr als 100 Schauen mit ähnlicher Güte zeigen, sagte Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder. Pro Jahr werden nun zwei bis drei Ausstellungen angepeilt. Die Albertina hat unter anderem Zugriff auf die historische Sammlung der Höheren Graphischen Bundes-Lehr-und Versuchsanstalt. Die Bestände der 1888 gegründeten, weltweit ersten auf Fotografie und Reproduktionstechniken spezialisierten Schule umfassen rund 70 000 Bilder. Die Albertina erweitert ihren Bestand mit Ankäufen. Ein Schwerpunkt liegt dabei Street Photography des 20. Jahrhundert. (dpa)
"Black & White", Albertina, Wien, bis 17. Januar 2016

Brücke-Malerei in Halle
Anhand knapp 30 ausgewählter Werke beleuchtet das Kunstmuseum Moritzburg in Halle in einer neuen Dauerausstellung die Entwicklung der "Brücke"-Malerei. Das älteste Gemälde stamme von 1905 - einer Zeit, als sich die junge Künstlergruppe aus Dresden noch mit dem Impressionismus auseinandersetzte, wie Museumsdirektor Thomas Bauer-Friedrich am Freitag sagte. Bis ins Jahr 1964 reichen die ausgestellten Werke. Die teils farbkräftigen Gemälde stammen aus der Sammlung Hermann Gerlinger. (dpa)
"Kraft des Aufbruchs", Kunstmuseum Moritzburg, Halle, 30. August bis 30. Oktober

Ingrid Bergman in New York
Das New Yorker Museum of Modern Art (MoMA) feiert die 1982 gestorbene Hollywood-Schauspielerin Ingrid Bergman, die in diesem Jahr 100 würde, mit einem Filmfestival. Man zeige 14 von Bergmans Kindern ausgesuchte Filme der in Schweden geborenen Oscar-Preisträgerin zwischen dem 29. August und dem 10. September, teilte das Museum am Mittwoch mit. Darunter sind Klassiker wie "Casablanca" und "Stromboli". Bergmans Kinder Pia Lindström, Roberto Rossellini Jr., Isabella Rossellini und Ingrid Rossellini werden bei vielen Veranstaltungen vor Ort sein und kurze Ansprachen halten. Bergman wäre am 29. August 100 Jahre alt geworden. (dpa)
"Ingrid Bergman: A Centennial Celebration", MoMA, 29. August bis 10. September

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