Tipps und Termine

Wohin am Wochenende?

Foto: Casper Sejersen
Foto: Casper Sejersen

Kostas Murkudis Frühjahr-/Sommerkollektion 2015. Der Modedesigner wird mit einer Ausstellung in Frankfurt geehrt

Die Eröffnungen der Woche: Tipps für Barcelona, Nürnberg, Kassel, Bremen und Frankfurt

"Species of Spaces" in  Barcelona
Georges Perecs Essay "Espèces d´espaces" (1974) erschien vor zwei Jahren in einer Neuübersetzung mit dem Titel "Träume von Räumen". Unter anderem liefert der 1982 verstorbene französische Autor eine Klassifikation von Räumen – vom Blatt Papier über das Mietshaus, die Straße, das Viertel, das Land bis zum Universum. Eine Gruppenschau im MACBA in Barcelona präsentiert in einer freien Interpretation des berühmten Buches Werke, die sich den Orten widmen, in denen wir handeln, existieren, uns bewegen und denken. Seine Ausstellung versteht der Kritiker und Kurator Frederic Montornés als fragmentierte, im Raum verstreute Architektur. Arbeiten von etwa 30 Künstlern sind zu sehen, darunter von Gerhard Richter, Lara Almarcegui, Dora García, Ignacio Uriarte, Daniel Steegmann Mangrané und Ed Ruscha.
"Espèces d´espaces", MACBA, bis 31. Januar 2016

"Internationaler Faber-Castell Preis für Zeichnung 2015" in Nürnberg
Herzlichen Glückwunsch, Anastasia Ax! Die griechisch-schwedische Künstlerin gewinnt den mit 15000 Euro dotierten Faber-Castell Preis, der seit 2013 alle drei Jahre vergeben wird. Die Nominierungsjury hat auch diesmal ganz verschiedene Ansätze ausgewählt, gattungsübergreifende Werke sind ohnehin erwünscht. Schließlich hat sich das Medium Zeichnung im 21. Jahrhundert stark verändert. Faber-Castell kooperiert mit dem Neuen Museum Nürnberg, wo die fünf Nominierten ausstellen. In diesem Jahr sind es neben der Gewinnerin der Brite Ed Atkins, die Deutschen Ulla von Brandenburg und Julia Haller sowie die in Brüssel lebende Bulgarin Aleksandra Chaushova.
"Internationaler Faber-Castell Preis für Zeichnung 2015", Neues Museum, 17. Juli bis 11. Oktober

Marcel Broodthaers in Kassel
Palmen, Eierschalen an einer Wand und ein Interview mit einer Katze - in Kassel wird von Freitag an eine umfassende Retrospektive des belgischen Künstlers Marcel Broodthaers (1924-1976) gezeigt. Der mehrfache Teilnehmer der Weltkunstausstellung Documenta gehöre zu den wichtigsten Vertretern zeitgenössischer Kunst, sagte die Leiterin der Kasseler Kunsthalle Fridericianum, Susanne Pfeffer, am Donnerstag. Sie betonte, Broodthaers sei erst spät zur Kunst gekommen. Er habe daher ein distanziertes Verhältnis zu ihr gehabt und fundamentale Fragen gestellt, etwa zum Wert der Kunst. Im Eingang der Schau stehen Dattelpalmen, daneben hängen Bilder mit in Reih und Glied angebrachten, zerbrochenen Eierschalen. Zudem gibt in einem Audio-Interview von Broodthaers auf Französisch eine Katze auf verschiedene Weisen immer die gleiche Antwort: Miau. Die Schau bietet zudem Skulpturen, Zeichnungen, Dia-Projektionen und Druckgrafiken. Sie ist Teil einer Festwoche zum 60. Geburtstag der Documenta. Ein Höhepunkt ist ein Symposium mit Documenta-Leitern über die Konzepte der Weltkunstausstellung. Am 15. Juli 1955 war die erste Documenta in Kassel von Arnold Bode eröffnet worden. Es gab bislang 13 Ausgaben, die Documenta 14 wird 2017 in Kassel und Athen stattfinden. (dpa)
Marcel Broodthaers, Kunsthalle Fridericianum, 17. Juli bis 11. Oktober 2015

Open-Air-Ausstellung in Bremen
Wie öffentlich ist der öffentliche Raum heute? Dieser Frage gehen etwa 150 internationale Künstler wie Timm Ulrichs, die Guerrilla Girls oder Gerhard Rühm in Bremen nach. In den nächsten Monaten werden sie die Stadt in eine Open-Air-Ausstellung verwandeln, wie die Organisatoren am Donnerstag mitteilten. Dabei thematisieren die Künstler, wie das zunehmende Sicherheitsbedürfnis, Privatisierung und soziale Netzwerke zu einem Wandel von Öffentlichkeit geführt haben. So wird unter anderem ein Bauzaun am Bahnhofsvorplatz zur Galerie, Sound-Installationen beschallen Haltestellen und Kunstwerke verzieren Litfaßsäulen oder Schaltkästen. Zeitgleich ist in der Gesellschaft für Aktuelle Kunst, im Künstlerhaus Bremen und im Zentrum für Künstlerpublikationen die gemeinsame Ausstellung "Im Inneren der Stadt" zu sehen. (dpa)
"Im Inneren der Stadt", Ausstellungsprojekt verschiedener Bremer Institutionen, 18. Juli bis 4. Oktober

Kostas Murkudis in Frankfurt
Das Frankfurter Museum für Moderne Kunst (MMK) zeigt - zwischen Kunstwerken - Kleider, die nicht zum Tragen entworfen wurden. Sie stammen von dem in Dresden geborenen Designer Kostas Murkudis. 2013 hatte er Museen in Frankfurt, Paris und Kyoto Arbeitsmaterialien, Entwürfe und Unikate geschenkt. Das MMK hat daraus nun die Ausstellung "Tuchfühlung" gemacht, die bis Mitte Februar 2016 am Erweiterungs-Standort "MMK2" im Bankenviertel zu sehen ist. Sie will am Beispiel des "Grenzgängers" Kostas Murkudis "die vielfältigen und subtilen Bezüge zwischen Mode und bildender Kunst zeigen", wie MMK-Chefin Susanne Gaensheimer bei der Vorbesichtigung am Donnerstag sagte. (dpa)
"Tuchfühlung. Kostas Murkudis und die Sammlung des MMK", MMK2, 17. Juli bis 14. Februar 2016

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