"Museum of Broken Relationships" in Köln

Was von der Liebe übrig bleibt

Das "Museum of Broken Relationships" zeigt in Köln Gegenstände, die Menschen an ihre zerbrochenen Beziehungen erinnern

Für das "Museum of Broken Relationships", das gerade in Köln gastiert, wurden Alltagsgegenstände gesammelt, die Menschen mit verflossenen Beziehungen verbinden - anonym. Wer etwas beigesteuert hat, schrieb dazu einen kurzen Text. Eine Auswahl:

 

PLASTIK-GODZILLA

Der Besitzer oder die Besitzerin mag Godzilla-Filme, eine Freundin schenkte einst die Plastik-Figur. Die Beziehung sei aber abrupt in die Brüche gegangen. "Nachdem wir uns getrennt hatten (sehr zerstritten), benutzte ich den Godzilla dafür, das ein oder andere Andenken an meine anderen Freundinnen daran aufzuhängen."

 

ASCHENBECHER

Ab Sonntag widmet sich das Berliner KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst der 1974 im Iran geborenen, heute in Zürich lebenden Shirana Shabazi. In den vergangenen 15 Jahren hat die Künstlerin auffallend heterogene Serien geschaffen: Schwarzweiße Landschaftsfotografien neben prunkvollen Stilleben, geometrischen Abstraktionen und Street Photography. Häufig entstehen die Werke in Transformationsprozessen, wenn Shahbazi etwa Aufnahmen, die auf der Reise von Zürich nach Teheran entstanden sind, in zweifarbige Lithographien übersetzt.

Shirana Shahbazi "Gasstation", 2014

Hinterlassenschaft eines Ex-Freundes, der nachts nicht schlafen konnte. Er habe stundenlang im Dunkeln auf dem Balkon gesessen und geraucht, berichtet die Besitzerin oder der Besitzer. "In diesen Momenten war ich einerseits traurig darüber, dass er nicht bei mir liegen konnte, andererseits glücklich darüber, dass er überhaupt in meiner Nähe war." Nach der Trennung sei es unmöglich gewesen, den Aschenbecher zu leeren.

 

FAHRRAD

Eliza Douglas "It Could be True", 2017

Das Hollandrad war eigentlich nur ein Ersatz gewesen, schreibt die Besitzerin oder der Besitzer. Ersatz für ein Rennrad, das der Freund zu Beginn der Beziehung besorgt hatte, das aber gestohlen wurde. Das Ersatzrad war dann weniger chic als solide und praktisch. "Eines, das eben gerade verfügbar war. Etwa so, wie ich mich zu der Zeit gefühlt habe."

 

RINGE

Documenta-Leiter Adam Szymczyk, fotografiert von Wolfang Stahr

Der Klassiker als Symbol verlorener Liebe: abgelegte Ringe. Dieser Fall ist aber besonders tragisch. Als sie ihren Mann geheiratet habe, sei sie schon sehr krank gewesen, schreibt die Frau. Der Mann begleitete sie in der schmerzhaften Therapie und gab ihr Spritzen, damit sie nicht im Krankenhaus bleiben musste. Als sie irgendwann wieder selbstständig anziehen konnte, war der Mann verschwunden. Er hinterließ einen Abschiedsbrief.

 

STRAPSE

Die 100 Kilogramm schwere Goldmünze "Big Maple Leaf" 2010 im Bode-Museum in Berlin.

Die Geschichte zu den Strapsen ist kurz, aber aufschlussreich. Sie seien nie getragen worden, schreibt da jemand. Die Beziehung hätte vielleicht länger gehalten, "hätte ich es getan".