Dies entschieden die Welterbe-Experten am Sonntag in Krakau. Bisher umfasste das Welterbe Bauhaus Ensembles und Denkmäler in Weimar und Dessau, die unter der Leitung des ersten Bauhaus-Direktors Walter Gropius gebaut wurden sowie den Gründungsort der Schule in Weimar. Die Architektur der neu aufgenommenen Stätten stammt von Hannes Meyer, der das Dessauer Bauhaus von 1928 bis 1930 leitete.
Das Bauhaus wurde 1919 in Weimar gegründet. Die Architektur- und Designschule inspiriert bis heute weltweit mit ihren wegweisenden künstlerischen und sozialen Ideen. Laut Unesco macht die Erweiterung den Beitrag der Architekturabteilung der Schule zur schlichten Gestaltung, zum Funktionalismus und zu den gesellschaftlichen Idealen der Bauhaus-Bewegung sichtbar und trägt dessen wesentlicher Rolle in der Entwicklung der Architektur des 20. Jahrhunderts Rechnung.
Es sei sehr erfreulich, dass mit den Dessauer Laubenganghäusern nun ein wichtiges Stück Moderne eingetragen werde, sagte Sachsen-Anhalts Kulturminister Rainer Robra (CDU) am Sonntagabend.
Die Aufnahme des Bauhaus-Areals in Bernau ist nach Ansicht von Brandenburgs Kulturministerin Martina Münch (SPD) ein großer Glücksfall. Damit verfüge das Land nach den preußischen Schlössern und Gärten bereits über eine zweite Welterbestätte, betonte Münch am Sonntag nach Entscheidung des in Krakau tagenden Unesco-Komitees. "Ich freue mich sehr, dass wir erfolgreich mit unserem Antrag waren und nun Teil des Bauhaus-Welterbes sind", sagte sie.
"Wir freuen uns außerordentlich", teilte auch der Bernauer Bürgermeister André Stahl (Linke) mit. "Das ist der lang ersehnte Lohn der Tüchtigen." Der Welterbestatus werde sicher dazu beitragen, diesen weitestgehend noch immer verborgenen "Schatz vor den Toren der Hauptstadt" einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen.