Christo "Floating Piers"
Zehn Jahre ist es her, dass Christo gemeinsam mit seiner 2009 verstorbenen Frau Jeanne-Claude im New Yorker Central Park 7503 Tore aufstellte und diese mit safrangelben Stoffbahnen bezog. "The Gate", wie das Projekt hieß, wurde ohne öffentliche Gelder, sondern nur durch Verkäufe von Zeichnungen, Collagen und Studien der Künstler finanziert. Nun sollen 2016 die safrangelben Tücher wieder einen Teil Landschaft bereichern. Christo hat sich dafür den Iseosee in der Lombardei in Italien ausgesucht. Ein Steg soll den kleinen Ort Sulzano mit den Inseln Monte Isola und San Paolo verbinden. Besucher haben dann 16 Tage lang die Möglichkeit, das Wasser über den drei Kilometer langen Steg aus dichtgewobenen Nylon zu überqueren. Alp Galleries zeigt Zeichnungen und Entwürfe zu diesem Projekt "Floating Piers".
Alp Galleries, 10. September bis 30. Oktober
Heimo Zobernig – Neue Bilder
"Zur Ruhe kommen" sollen die Besucher des österreichischen Pavillons auf der diesjährigen Biennale in Venedig. Das wünscht sich zumindest Heimo Zobernig, der ausgewählt wurde, das Gebäude zu bespielen. Dafür verkleidete der österreichische Künstler Decke und Boden des Josef-Hoffmanns-Baus mit schwarzen Sperrholzplatten und räumte das Gebäude leer. Wer es nicht nach Venedig schafft hat und sich trotzdem Kunst des Postminimal-Künstlers anschauen möchte, hat jetzt in Frankfurt die Möglichkeit. Die Galerie Bärbel Grässlin zeigt bis Ende Oktober neue Bilder von Heimo Zobernig.
Galerie Bärbel Grässlin, 11. September bis 31. Oktober
Christian Awe "Delizia"
Die Galerie Tristan Lorenz beginnt die Kunstsaison mit neuen Arbeiten des Berliner Künstlers Christian Awe. Der ehemalige Schüler von Georg Baselitz und Daniel Richter hat als Künstler in der Graffiti- und Sprayerszene begonnen. Dieser Background ist heute noch in seinen Arbeiten zu erkennen: Gemälde, die mit Sprühlack, Acryl- und Aquarellfarben in mehreren Farbschichten besprayt und bemalt werden. Damit die Vielschichtigkeit dennoch zu erkennen ist, kratzt Awes die Farbe teilweise wieder ab. Die neuesten Arbeiten des Künstlers werden unter dem Titel "Delizia" präsentiert.
Galerie Tristan Lorenz, 11. September bis 1. November
Nasan Tur "Giving is Taking"
Die Galerie Wilma Tolksdorf zeigt zum Saisonstart erstmals Arbeiten von Nasan Tur. "Giving is Taking" heißt die Ausstellung, die ihren Titel von der gleichnamigen Arbeit Turs erhält: Ein großformatiger Holzschnitt, der charakteristisch ist für Nasan Turs wiederkehrende Beschäftigung mit Wort, Schrift, Sprache und deren Zirkulation in unterschiedlichen Kontexten. Weitere Werke Turs, die in Frankfurt zu sehen sind: "Berlin Says …" (eine Video-Arbeit, die sich mit Zeichensystemen von Graffitis im urbanen Raum Beschäftigt) und "Variationen von Kapital" (orthografische Variationen des Wortes "Kapital", die im Vorfeld mittels Computer in etwa 41. 000 unterschiedliche Schreibweisen erstellt wurden).
Galerie Wilma Tolksdorf, 12. September bis 31. Oktober
Volker Stelzmann "Panoptikum"
Am 5. November feiert Volker Stelzmann seinen 75. Geburtstag. Ein Grund für Die Galerie, dem Maler eine Ausstellung zu widmen, die sich mit seinen Werken aus den letzten 40 Jahren befasst. Stelzmann betrachtet diese Ausstellung als "Zwischenbilanz" und nicht als Rückblick auf seine Arbeit. 1988 trat er eine Professur für Malerei an der Hochschule der Künste (HdK) in Berlin an - woraufhin Georg Baselitz seine Stelle an der Lehranstalt aus Protest für längere Zeit niederzulegen (Baselitz warf der HdK "Verspießbürgerlichung" vor). Stelzmann blieb bis 2006 an der später zur Universität der Künste umbenannten Institution. Seitdem widmet er sich ganz der Malerei. Die Galerie zeigt Gemälde aus der Serie "Panoptikum".
Die Galerie, 10. September bis 7. November
Gruppenschau "Favorites"
Die Frankfurter Galeristin Anita Beckers und der Frankfurter Design- und Kunsthändler Frank Landau eröffnen eine gemeinsame Galerie. Durch dieses Projekt möchten sie Kunst- und Designszene zusammenbringen und abwechselnd alleine oder auch gemeinsam Ausstellungen kuratieren. Gezeigt werden zeitgenösssische Kunst, Videokunst (Beckers Spezialgebiet) und Designobjekte. In der ersten Ausstellung präsentieren die Galeristen ihre Lieblingsstücke aus der privaten Sammlung. Zu sehen sind unter anderem Arbeiten von: Marina Abramovic & Ulay, Anton Corbijn, Martin Kippenberger, Alicja Kwade, Carlo Mollino, Jean Prouvé.
Galerie Anita Beckers, 12. September bis 2. Oktober
Roland Wirtz "Immediatus"
Der Künstler baut sich selbst Fotoapparate und nimmt mit ihnen in Langzeitbelichtung Fußballspiele auf: eingefrorene Zeit, dirkt belichtet auf Fotopapier in der Größe 127 mal 220 Zentimeter.
Thomas Punzmann Fine Arts
Nguyen Xuan Huy "Last Unspoken Word"
Der Künstler, der seit zwanzig Jahren in Deutschland lebt, hat in seinen Heimatland Vietnam zwischen Sozialismus und freiem Markt alle Widersprüche aufgesogen, die er in seinen Bildern mit vielen kunsthistorischen Referenzen und auf großformatigen Leinwänden darstellte. Seine neue Malerei ist düsterer, reduzierter. Zur Eröffnung am Freitag spricht Martin Stather vom Mannheimer Kunstverein.
Galerie Rothamel, bis 14. November
Rundgänge und Führungen
Die Galerien bieten am Samstag und Sonntag sechs Führungen und eine Fahradtour an. Die Teilnahme ist kostenlos und ohne Anmeldung möglich. Wer bei einer Tour mitmachen möchte, sollte kurz vor Beginn an einem der Treffpunkte erscheinen. Die jeweiligen Routen finden Sie auf dem Faltblatt, das auch in der September-Ausgabe von Monopol beiligt.
Europäische Zentralbank: Giuseppe Penone
Wer einen Rundgang durch Frankfurt macht, kommt sicherlich auch an dem Gebäude der Europäischen Zentralbank vorbei. Seit Anfang September schmückt die Baumskulptur "Gravity and Growth" von Giuseppe Penone deren Eingangsbereich. Sie ist über 17 Meter hoch und aus Bronze und Granit, dessen Stamm eine Kugel aus vergoldenen Blätter ziert.