Klage der Anwohner

Streit um Gedenkstätte für Breivik-Opfer kommt vor Gericht

Ein norwegisches Gericht beschäftigt sich im April 2017 mit dem Streit um ein Denkmal für die Opfer der Terroranschläge des Massenmörders Anders Behring Breivik

Anwohner haben gegen die geplante Gedenkstätte gegenüber der Insel Utøya geklagt, auf der der Norweger 69 Menschen getötet hatte. Sie wollen nicht ständig an das Attentat erinnert werden und fürchten einen Touristenansturm auf ihren Ort. Einige waren am Abend der Tat mit Booten herausgefahren, um Jugendliche zu retten und Leichen aus dem Wasser zu ziehen.

Ursprünglich sollte gegenüber den Insel eine Schneise in einen Felsvorsprung geschlagen werden. In den Fels sollten die Namen der Opfer - überwiegend junge Besucher eines Sommerlagers der norwegischen Sozialdemokraten - gemeißelt werden.

Im September hatte die Regierung aber angekündigt, wegen der Proteste auf die Gedenkstätte nach dem Entwurf "Memory Wound" des Schweden Jonas Dahlberg verzichten zu wollen. Das reicht den Anwohnern nicht: Sie fordern, dass das Denkmal an einem anderen Ort errichtet wird.

Die Anhörung soll nach Angaben des zuständigen Richters vom Mittwoch vom 25. April bis 12. Mai stattfinden. Der norwegische Staat und die Anwohner hätten dann Zeit, um sich über eine Lösung einig zu werden.

Anders Behring Breivik hatte im Juli 2011 bei zwei Angriffen in Oslo und auf Utøya 77 Menschen getötet. Dafür war er zu 21 Jahren Gefängnis mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt worden.

Günther Ueckers Nagelrelief "Both"