Einbrecher im Pariser Atelier

Skulpturen von Anselm Kiefer bei Metalldieben beliebt

Die Werke des deutschen Künstlers Anselm Kiefer stehen nicht nur bei Sammlern hoch im Kurs.

Unbekannte seien auf das Gelände des Ateliers gedrungen und hätten sich an einem Werk zu schaffen gemacht, bestätigte das Studio Kiefer am Dienstag Informationen der französischen Tageszeitung "Le Monde". Sie hätten versucht, Metall zu stehlen. Es handle sich um keinen Kunstdiebstahl, betonte das Studio. Die monumentale Arbeit - mehrere Bücher aus Blei - wird auf 1,3 Millionen Euro geschätzt.

Das Werk aus mehreren Tonnen Blei und Marmor stand auf dem Ateliergelände in Croissy-Beaubourg in der Nähe von Paris. Laut Angaben von "Le Monde" konnten die Diebe zwischen fünf und sechs Tonnen Blei entfernen, bevor der Sicherdienst Alarm schlug und die Täter fliehen konnten. Die Metalldiebe hatten den Schutzzaun des Geländes durchschnitten. Der Vorfall ereignete sich bereits Ende August.

Schon im Jahr 2008 hatten Unbekannte auf dem Ateliergelände des Künstlers in Südfrankreich mehrere Blei-Skulpturen gestohlen. Sie wurden wenigen Tage wieder gefunden, jedoch stark beschädigt. Metalldiebstähle haben in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Besonders betroffen sind Bahn und Friedhöfe. Der heute 71 Jahre alte Kiefer lebt seit mehr als 20 Jahren in Frankreich.