Turnerpreisträgerin Susan Philipsz

"Singende Uhr" in Birmingham soll Stimmen der Stadt repräsentieren

Wie spät es ist, soll man in Birmingham in einigen Jahren an einer "singenden Uhr" von Turnerpreisträgerin Susan Philipsz erkennen können

Im Zentrum eines neuen Fernverkehrbahnhofs soll eine aus etlichen Lautsprechern bestehende Klangskulptur entstehen, wie der "Guardian" am Freitag berichtete. Der Komponist Andy Ingamells ist dabei, die Stimmen von mehr als 1000 Menschen aus Birmingham und der angrenzenden Stadt Solihull aufzunehmen, während sie verschiedene Töne einsingen.

An der Uhr der preisgekrönten Künstlerin Susan Philipsz, die voraussichtlich ab 2028 an dem aktuell noch im Bau befindlichen neuen Bahnhof stehen soll, wird jede volle Stunde mit einer anderen gesungenen Note versehen sein. Die Aufnahmen der verschiedenen Stimmen sollen dabei miteinander verschmelzen. Weil die Aufnahmen bereits vor der Pandemie begonnen haben, wird die Uhr auch eine Art Zeitkapsel sein: "Wir haben einige ältere Menschen aufgenommen, die nicht mehr bei uns weilen, und kleine Kinder, die dann Teenager sind und sich ganz anders anhören werden", sagte Ingamells dem "Guardian".

Der Organisation Birmingham Big Art Project zufolge sollen die Stimmen von Freiwilligen im Alter von 3 bis 93 Jahren zu hören sein. "Wir haben eine bunte Mischung aus verschiedenen Klangfarben, und ich denke, das ist es auch, was dieses Projekt auszeichnet", sagte Ingamells. "Wir haben nicht nur ausgebildete Sänger eingesetzt, bei denen sich die Stimmen leichter vermischen würden." Die Klangskulptur soll dem Bericht zufolge das größte Kunstwerk im öffentlichen Raum der zweitgrößten britischen Stadt werden.