Jakob Offermann "Mantrailing"
Offermanns Arbeit liegt in gewisser Weise eine Art Dialektik der Romantik zugrunde, die Befürchtung von einem Chaos, das hinter den geordneten Systemen lauert. Dieses Chaos kann ein Unfall sein, ein menschlicher Eingriff oder eine größere Naturgewalt.
Es entstehen dabei Bildwelten, die gleichermaßen kalt und pathetisch, distanziert und nostalgisch wirken. Häufig handelt es sich um Situationen der Abwesenheit, leere Schauplätze eines Geschehens, das bereits oder noch nicht eingetreten ist. Atmosphären einer nicht greifbaren Verunsicherung und die Unzuverlässigkeit der Wahrnehmung sind für Offermanns Arbeit von zentraler Bedeutung.
Die dargestellten Figuren stehen im Widerspruch zu einer teilnahmslosen Umgebung in der sie herumirren und abhandenkommen. Dies kann sowohl ein passiver Prozess als auch ein aktiver Übergang von einer Welt in eine andere sein. In beiden Fällen ist die Bewegung kreisläufig und führt letztendlich an den Ausgangspunkt zurück.
Die Kompositionen entstehen in einer Collage von Erinnerungen, Archivbildern und filmischen Tropen. Ob es sich um Fiktion, Dokumentation oder Halluzination handelt, lässt sich nicht feststellen.