Saatchis Resterampe

Bedingungslose Liebe ist selten, bedingungslose Geschenke sind es auch: Charles Saatchi hat angekündigt, dem britischen Staat 200 Werke aus seiner umfangreichen Sammlung zu überlassen. Eine großzügige Geste – allerdings verbunden mit der Auflage, dass seine Saatchi-Galerie künftig den Namen Museum of Contemporary Art London trägt. Natürlich weiß der Mann, der sein Vermögen als Chef einer Werbeagentur verdient hat, um die Wirkung dieses Titels, der Kunst verspricht, die auch morgen noch gesellschaftlich relevant sein wird. Doch genau das ist im Fall der Saatchi-Kollektion stark zu bezweifeln. Jenseits schnell verblühender Kunstmarktware hat die Kollektion nie einen Schwerpunkt, ein Konzept, eine Richtung gehabt. Der britische Staat sollte aufpassen, nicht zur Resterampe zu werden.