München

Einigung im Streit um Klee-Bild "Sumpflegende"

Courtesy Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München und Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung
Courtesy Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München und Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung

Paul Klee "Sumpflegende", 1919

Erworben 1982, Vergleich 2017 mit den Nacherben der früheren Eigentümerin Sophie Lissitzky-Küppers mit großzügiger finanzieller Unterstützung der Kulturstiftung der Länder und der Ernst von Siemens Kunststiftung.

Der jahrzehntelange Raubkunst-Streit um Paul Klees "Sumpflegende" ist beigelegt worden

Die Parteien einigten sich auf einen Vergleich, der am Mittwoch vom Stadtrat München bestätigt wurde. Damit bleibt das Ölgemälde im Münchner Lenbachhaus der Öffentlichkeit erhalten. Eine Erbengemeinschaft der Kunstsammlerin Sophie Lissitzky-Küppers hatte das Bild, ein Frühwerk Klees, zurückgefordert und auf Herausgabe geklagt. Die Erben gehen davon aus, dass die Nazis es 1937 widerrechtlich beschlagnahmt hatten.

Lissitzky-Küppers hatte das Gemälde im Jahr 1926 - zusammen mit weiteren Werken - als Dauerleihgabe an das Provinzialmuseum in Hannover gegeben, um ihrem Ehemann nach Russland zu folgen. Das Bild wurde 1937 von den Nationalsozialisten als "entartet" beschlagnahmt, später in der Münchner Propaganda-Ausstellung "Entartete Kunst" gezeigt und 1941 an den Nazi-Kunsthändler Hildebrand Gurlitt verkauft. Danach verlor sich die Spur zunächst.

Mehr als 20 Jahre später versteigerte ein Kölner Auktionshaus das 1919 entstandene Gemälde. Es wechselte in die Baseler Galerie Beyeler und kam später in Schweizer Privatbesitz. Die Stadt München und die Gabriele Münter- und Johannes Eicher-Stiftung kauften das Ölbild Anfang der 1980er Jahre schließlich einer Galerie in Luzern ab.

Seit 1993 klagten die Nachfahren von Lissitzky-Küppers immer wieder auf Herausgabe des Bildes. Auf was für eine Summe sich die Parteien bei dem Vergleich geeinigt haben, war zunächst unklar. Die Erben hatten mindestens 1,5 Millionen Euro gefordert; das sei etwa die Hälfte des Schätzwertes für das Klee-Bild.