Der US-Amerikaner Paul Thek war der Metaphysiker unter den Beatniks. Auch wenn er sich von Warhol für seine "Screen Tests" casten ließ, lehnte er die Nähe der Pop-Art zur profanen Massenkultur ab. Er sympathisierte weder mit der Minimal-Art noch mit den heilen Idyllen der Hippies. Viel lieber schockierte er mit Fleischstücken in Plexi-Boxen. Der Miterfinder orstspezifischer Rauminstallationen war der personifizierte Widerspruch - was ihn nach seinem Aids-Tod in den 1980er-Jahren nach langer Zeit des Vergessens heute wieder diskussionswürdig erscheinen lässt.
Am Dienstag gab die Pace Gallery bekannt, fortan den Nachlass Theks zu vertreten. "Die Vertretung des Thek-Nachlasses durch die Galerie ist eine Art Heimkehr, denn die zweite Einzelausstellung des Künstlers überhaupt wurde 1966 von Pace in New York präsentiert", heißt es in einer Mitteilung." Als Hauptvertreter des Nachlasses auf globaler Ebene wird Pace mit der Paul Thek Foundation und dem Watermill Center in Water Mill, New York, sowie mit der Galerie Buchholz in Berlin und Köln und der Mai 36 Galerie in Zürich zusammenarbeiten." Der Nachlass von Paul Thek gehört nach Angaben der Galerie zu den mehr als 30 Künstlernachlässen, die von Pace vertreten werden, darunter die Nachlässe von Alexander Calder, Jean Dubuffet, Peter Hujar, Agnes Martin, Louise Nevelson und Mark Rothko.
Im Jahr 2025 wird in der New Yorker Galerie eine große Ausstellung von Theks Notizbüchern gezeigt, von denen die meisten noch nie öffentlich zu sehen waren. Diese Präsentation soll die erste Etappe eines umfangreichen Projekts sein, in dessen Rahmen die Notizbücher des Künstlers in mehreren Bänden veröffentlicht werden.