25 Mexikaner - darunter Opernsänger und Architekten, aber auch Mitarbeiter aus Supermärkten und Restaurants - halfen am Donnerstag dabei, die rund 1600 Ziegel im Washington Square Park in Manhattan aufzutürmen. Am Donnerstagabend (Ortszeit) waren die New Yorker dann aufgerufen, einzelne der sieben Kilogramm schweren Steine mitzunehmen und die Mauer so wieder abzubauen.
"Es ist ein sehr abstraktes, politisches Statement, aus dem jeder seine eigenen Schlüsse ziehen muss. Es kann eine politische oder geistige oder ideologische Mauer sein", sagte Künstler Bosco Sodi der Deutschen Presse-Agentur über die zwei Meter hohe, acht Meter lange Mauer. "Selbst wenn man einen kleinen Teil der Mauer nimmt, kann man sie mit dem Engagement der Bürger zerstören, abbauen."
Die Ziegel wurden in Oaxaca im Süden Mexikos gebrannt. Von dort ließ Sodi sie über die Grenzstadt Nuevo Laredo auf derselben Route nach Texas und weiter nach Norden bringen, über die viele Migranten aus Lateinamerika in die USA kommen. Ursprünglich hatte der 46-Jährige die Steine für ein Projekt in Japan anfertigen lassen, wo er aus Ziegeln einen Würfel bauen will.