Verbieten solle man ein Bild der weiße Malerin Dana Schutz, forderten Aktivisten: Eine weiße Künstlerin dürfe kein schwarzes Leid zeigen. Mittlerweile fordern sie ihr totales Ausstellungsverbot. Unmöglich sei eine Skulptur, mit der Sam Durant ein Schafott nachbildete, an dem im 19. Jahrhundert Mitglieder des Dakota-Stammes starben, fanden Demonstranten: Ein weißer Künstler dürfe keine Arbeit über die leidvolle Geschichte indigener Völker machen.
Die Debatten um Minderheitenrechte werden immer schärfer geführt. "Kulturelle Aneignung", also die Übernahme von Zeichen und Symbolen fremder Kulturen, gilt immer häufiger als Diskriminierung. Aber wo bleibt die Freiheit der Kunst? In diese Debatte steigt Monopol in seiner Septemberausgabe ein: Künstler und Kuratoren verschiedener Herkunft diskutieren über die neue Konjunktur der Identitätspolitik und die Frage, wie in Zeiten des politischen Backlashs gemeinsames Handeln gegen Partikularinteressen ausbalanciert werden kann.
Außerdem im Septemberheft von Monopol: Ein Spezial zur Kunstszene im Rheinland und das 60-seitige Sonderheft zur Berlin Art Week