Koons & der Lokomotivführer

Jeff Koons will eine 50 Meter hohe Skulptur bauen 

Wenn es einen Künstler gibt, der sich derzeit mit Volldampf gegen die Krise stemmt, dann ist es Jeff Koons. Bereits vor drei Jahren erteilte das Los Angeles County Museum of Art (LACMA) dem US-Künstler und ehemaligen Börsenmakler den Auftrag für ein gigantisches Kunstwerk, über dessen Ausmaße jetzt neue Details bekannt wurden: Koons will eine 50 Meter hohe Skulptur bauen, die aus einem Kran besteht, an dem der Nachbau einer echten Lokomotive baumelt – mit Dampf, sich drehenden Rädern und einem lauten Pfeifen.
In Los Angeles wird Koons „Train“ (links: ein Modell) bereits als passender Kommentar zur desolaten Situation der öffentlichen Verkehrsmittel gehandelt. Desaströs dürfte das Vorhaben aber auch in einer anderen Hinsicht werden. Nachdem bereits 1,75 Millionen Dollar allein für Vorstudien ausgegeben wurden, könnte das Projekt bis zur Fertigstellung rund 25 Millionen Dollar verschlingen. Es wäre damit die bisher teuerste Auftragsarbeit für ein Museum, nachdem der bisherige Spitzenreiter, Richard Serras Stahlkoloss „Matter of Time“ für das Guggenheim Museum in Bilbao, „nur“ 20 Millionen Dollar kostete. Bis es so weit ist, dürfte noch einige Zeit vergehen: Mit der Fertigstellung von „Train“ wird nicht vor 2010 gerechnet. sf