Nürnberg (dpa) - Für einen Rentner war die Pferdeskulptur nicht mehr als lästiges Gerümpel, das seine Garage blockierte. Er ließ sie zersägen und auf dem Wertstoffhof entsorgen. Für den Künstler war sie von großem Wert. Der Nürnberger Künstler Babis Panagiotidis bekommt nun 23 500 Euro Schadenersatz. Das sei das Kunstwerk «Hedon is (my) Trojaner» wert gewesen, stellte das Oberlandesgericht (OLG) Nürnberg am Freitag fest und berief sich dabei auf einen Kunsthistoriker. Das Gericht setzt damit einen Schlussstrich unter einen mehrjährigen skurrilen Rechtsstreit.
Panagiotidis hatte die aus Kunstharz, 18 000 Computertasten und Kabeln zusammengesetzte, lebensgroße Skulptur in der Garage eines Freundes gelagert. Als die Miete nicht mehr einging, entrümpelte der Vermieter den Raum kurzerhand - ohne Räumungstitel.
Der Künstler sah das entsorgte Werk jedoch als einzigartiges Unikat an und pochte auf bis zu 100 000 Euro Schadenersatz. Der Vermieter sprach von Gerümpel und bot 5000 Euro.
Während in erster Instanz das Landgericht Nürnberg-Fürth Arbeitszeit und Materialkosten addiert hatte und Panagiotidis 73 500 Euro Schadenersatz zugesprochen hatte, revidierte das OLG diese Berechnung. Maßgebend sei der ideelle Wert, denn sonst wäre auch ein mit Öl gemaltes Gemälde von Vincent van Gogh wohl äußerst billig zu haben, stellte der Vorsitzende Richter fest.
So war es an Gutachter Frank Matthias Kammel, Leiter der Skulpturensammlung des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg, eine Zahl für «Hedon» zu präsentieren. Als der Künstler die Summe vor wenigen Tagen erstmals im Gerichtssaal hörte, war ihm anzumerken, dass er damit nicht einverstanden sein würde. Höchstens 20 000 Euro ist «Hedon» laut Gutachter wert. Panagiotidis sei vor dem Prozess schließlich als Künstler eher unbekannt gewesen.
Der Senat orientierte sich an dem Gutachten. Der Rentner muss außerdem Zinsen und rund 1100 Euro Anwaltskosten an den Künstler zahlen. Nach der Entscheidung machte sich Panagiotidis Luft: Dem promovierten Kunsthistoriker Kammel bescheinigte er mangelnde Kenntnis über moderne Kunst. Dieser habe sich bisher überwiegend mit dem 18. Jahrhundert beschäftigt.
Panagiotidis will in Kürze eine Replik von «Hedon» präsentieren. Dafür seien ihm bereits 150 000 Euro geboten worden. Der Künstler glaubt, dass die neue Pferdeskulptur in Zukunft sogar das Zehnfache wert sein könnte: «Irgendwann haben Computer keine Tastaturen mehr. Mein Kunstwerk ist dann ja historisch.»
Panagiotidis hatte die aus Kunstharz, 18 000 Computertasten und Kabeln zusammengesetzte, lebensgroße Skulptur in der Garage eines Freundes gelagert. Als die Miete nicht mehr einging, entrümpelte der Vermieter den Raum kurzerhand - ohne Räumungstitel.
Der Künstler sah das entsorgte Werk jedoch als einzigartiges Unikat an und pochte auf bis zu 100 000 Euro Schadenersatz. Der Vermieter sprach von Gerümpel und bot 5000 Euro.
Während in erster Instanz das Landgericht Nürnberg-Fürth Arbeitszeit und Materialkosten addiert hatte und Panagiotidis 73 500 Euro Schadenersatz zugesprochen hatte, revidierte das OLG diese Berechnung. Maßgebend sei der ideelle Wert, denn sonst wäre auch ein mit Öl gemaltes Gemälde von Vincent van Gogh wohl äußerst billig zu haben, stellte der Vorsitzende Richter fest.
So war es an Gutachter Frank Matthias Kammel, Leiter der Skulpturensammlung des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg, eine Zahl für «Hedon» zu präsentieren. Als der Künstler die Summe vor wenigen Tagen erstmals im Gerichtssaal hörte, war ihm anzumerken, dass er damit nicht einverstanden sein würde. Höchstens 20 000 Euro ist «Hedon» laut Gutachter wert. Panagiotidis sei vor dem Prozess schließlich als Künstler eher unbekannt gewesen.
Der Senat orientierte sich an dem Gutachten. Der Rentner muss außerdem Zinsen und rund 1100 Euro Anwaltskosten an den Künstler zahlen. Nach der Entscheidung machte sich Panagiotidis Luft: Dem promovierten Kunsthistoriker Kammel bescheinigte er mangelnde Kenntnis über moderne Kunst. Dieser habe sich bisher überwiegend mit dem 18. Jahrhundert beschäftigt.
Panagiotidis will in Kürze eine Replik von «Hedon» präsentieren. Dafür seien ihm bereits 150 000 Euro geboten worden. Der Künstler glaubt, dass die neue Pferdeskulptur in Zukunft sogar das Zehnfache wert sein könnte: «Irgendwann haben Computer keine Tastaturen mehr. Mein Kunstwerk ist dann ja historisch.»