Coronakrise

Jetzt schließen auch Galerien

In Berlin suchen die privaten Kunstgalerien einen richtigen Umgang mit dem Corona-Risiko
Foto: dpa

In Berlin suchen die privaten Kunstgalerien einen richtigen Umgang mit dem Corona-Risiko

Nach den Museen und anderen öffentlichen Ausstellungshäusern schließen nun auch viele private Galerien, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen

So schließen Hauser & Wirth, Pace und Zwirner ihre Räume in den USA, Hauser & Wirth bleibt in der Schweiz und in Großbritannien geöffnet. Gagosian hingegen hat seine 18 Galerien weltweit mittlerweile für Besucher gesperrt. Die deutsche Galerie Sprüth Magers stellt in den Dependancen Berlin, London und Los Angeles den Ausstellungsbetrieb ein.

Einige Berliner Galerien sagen Eröffnungen ab, aber lassen die Ausstellung geöffnet, andere verzichten auf das der Vernissage folgende Dinner. Wieder andere verlängern die Eröffnung, damit weniger Besucher sich gleichzeitig in den Räumen aufhalten. Manche Galerie – etwa Capitain Petzel – sind nur nach Terminvereinbarungen geöffnet.

Mehrwertsteuersatz senken?

Die Verbreitung des Coronavirus führt weltweit zu Absagen von Ausstellungen, Kunstmessen und kulturellen Veranstaltungen. Für kleinere und mittelgroße Galerien könnten die Ausfälle der Einnahmen bei laufenden Kosten bedrohlich werden. Bund und Länder haben für Kreative und Kulturinstitutionen Hilfe in Aussicht gestellt. Ob die auch für Galerien kommen, ist ungewiss. Der Betrieb von Galerien liegt – zumindest in Berlin – beim Wirtschaftsressort des Landes. 

Der Bundesverband deutscher Galerien fordert deshalb zusätzlich zu Hilfsmaßnahmen "die sofortige Wiedereinführung des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes als primäres Instrument zur Existenzsicherung der deutschen Galerien." Die ermäßigte Umsatzsteuer auf Kunst wurde 2014 infolge einer EU-Richtlinie abgeschafft, während für andere Kulturgüter (etwa Bücher) weiterhin der ermäßigte Steuersatz gilt.