Irans neue Reize

Ist iranische Kunst das nächste neue Ding? Es könnte sein – jedenfalls trumpften die Galerien mit iranischen Künstlern bei der Kunstmesse Artparis-AbuDhabi im November auf. Und der indische Sammler Anupam Poddar hat begonnen, neben chinesischer und indischer auch iranische Kunst zu kaufen. Vor gerade mal zwei Jahren bekam man Arbeiten von Farhad Moshiri für 25000 bis 35 000 Dollar – heute, da Sammler wie der Brite Frank Cohen oder der Mexikaner Carlos Slim ein Auge auf ihn geworfen haben, muss man mindestens 200.000 hinblättern. Den Künstler selbst schreckt das Spekulative des Geschäfts nicht ab: „Ich habe nichts dagegen, Geld zu verdienen, so romantisch bin ich nicht veranlagt. Eher habe ich das Gefühl, als Künstler zu versagen, wenn ich keine Anerkennung bekomme.“ Andere angesagte Newcomer sind Parviz Tanavoli und Hossein Zenderoudis. „Der Markt wird vor allem aus der Diaspora gespeist“, sagt der Exil-Iraner Farbod Dowlatshahi,, Mitinhaber der Galerie B21 in Dubai. „Wir haben das Gefühl, nie wieder zurückkehren zu können in unsere Heimat. Was außer Kunst bleibt uns da?“