Umstrittener Berliner Neubau

Initiative startet Petition gegen Museum des 20. Jahrhundert

Eine neu gegründete Initiative hat eine Petition gegen den umstrittenen Entwurf für das geplante Museum des 20. Jahrhunderts in Berlin gestartet.

Darin fordert die Initiative #forumskultur:kulturforum, die Dimensionen des Siegerentwurfs müssten vor Ort für die Öffentlichkeit anschaulich gemacht werden. Nach eigenen Angaben wollen die Initiatoren eine öffentliche Diskussion über die Zukunft und Gestaltung des Kulturforums anstoßen.

Außerdem kritisiert die Initiative die Finanzplanung für den geplanten Neubau. Die aktuell vorliegende Planung von 200 Millionen Euro sei unrealistisch, hieß es in einem am Freitag verbreiteten offenen Brief.

Die Petition richtet sich an Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU), die Stiftung Preußischer Kulturbesitz und Senatsbaudirektorin Regula Lüscher. Zu den Initiatoren gehören unter anderen Architekten, Stadtplaner, Künstler und Publizisten wie etwa Kristin Feireiss, Mitgründerin des Architekturforums Aedes, oder Bernhard Schneider von der Stiftung Zukunft Berlin.

Der Entwurf des Schweizer Architekturbüros Herzog & de Meuron hatte im Oktober 2016 den Realisierungswettbewerb für das neue Museum gewonnen. Das Gebäude soll am Kulturforum die bestehende Lücke zwischen der Neuen Nationalgalerie und der Philharmonie schließen und bis 2021 stehen.

Die vielfach preisgekrönten Architekten, unter anderem auch für das Nationalstadion in Peking und die Elbphilharmonie in Hamburg verantwortlich, hatten für das neue Museum einen riesigen, scheunenartigen Bau vorgeschlagen. In der Öffentlichkeit gehen die Meinungen zu dem Entwurf stark auseinander.

Erst kürzlich hatte die Stiftung Zukunft Berlin weitreichende Änderungen an dem geplanten Neubau gefordert. Sie will ihn deutlich verkleinern und möglicherweise anders ausrichten. Die Stiftung ist ein Forum engagierter Bürger, das sich immer wieder in städtebauliche Debatten einschaltet.