Das Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron soll das geplante Museum der Moderne in Berlin bauen. Das Team aus Basel gewann einstimmig den internationalen Realisierungswettbewerb vor 39 anderen hochkarätigen Büros, wie Preußen-Stiftungspräsident Hermann Parzinger und Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) am Donnerstag nach der Juryentscheidung mitteilten. Grütters sprach von einem "grandiosen Entwurf". Parzinger sagte: "Dieser Entwurf wird Geschichte schreiben."
Das neue Museum soll zwischen den beiden Architektur-Ikonen der Neuen Nationalgalerie von Mies van der Rohe und der Berliner Philharmonie von Hans Scharoun entstehen. Herzog & de Meuron planen dafür ein scheinbar einfaches Backstein-Haus, das nach den Worten von Jury-Chef Arno Lederer Lagerhalle, Festzelt oder auch Tempel sein könnte.
"Dieser Entwurf entzieht sich völlig den Standardvorstellungen, wie ein Museum an diesem Ort aussehen muss", so Lederer. "Er vertritt eine ganz eigene Position, die zurückhaltend und gleichzeitig ein starker Auftritt ist." Architekt Jacques Herzog sagte, er freue sich auf die Arbeit für Deutschland: "Das für diese Demokratie machen zu dürfen, ist schon grandios."
Das Museum soll bis 2021 in der Nähe des Potsdamer Platzes entstehen. Der Bundestag hatte 200 Millionen Euro für das ambitionierte Projekt bewilligt. Es soll die Kunst des 20. Jahrhunderts aus den Beständen der Nationalgalerie und die Kollektionen der Privatsammler Marx, Marzona und Pietzsch zeigen.
Das Sieger-Büro Herzog & de Meuron ist unter anderem durch seine Entwürfe für die Allianz Arena in München, das Nationalstadion in Peking und die Elbphilharmonie in Hamburg bekannt. Es wurde zusammen mit seinen Partnern Vogt Landschaftsarchitekten aus Zürich gekürt. Den zweiten Platz holte das Büro Lundgaard & Tranberg aus Kopenhagen, auf den dritten Platz kamen Bruno Fioretti Marquez Architekten aus Berlin.
Die Gewinner-Entwürfe werden vom 18. November an im Kulturforum direkt hinter dem Bauplatz zu sehen sein. An einem ersten Ideenwettbewerb hatten sich rund 400 Büro beteiligt, die zehn besten durften an der endgültigen Auswahl teilnehmen.