Guerrilla Girls erklären in Late Show ihre feministische Agenda

"Die Kunstgeschichte ist eine Geschichte der Macht"

Seit 30 Jahren kämpfen die Guerrilla Girls gegen die Diskriminierung von Frauen im Kunstbetrieb. Jetzt erklärte das anonyme Künstlerinnenkollektiv sein Anliegen in der Late Show dem Komiker Stephen Colbert

Stephen Colbert ist ein echter Glücksfall für die ganze Late-Night-Branche. Der 51-Jährige Komiker, der als Nachfolger von David Lettermann vor ein paar Monaten die Late Show im amerikanischen TV-Sender CBS angetreten hat, füllt eine Lücke, die so augenfällig von seinen Kollegen in den USA oder auch in Deutschland ignoriert wird: Nie geht es um bildende Kunst! Dabei gäbe es so viel rund um die Kunst in einem Format wie die Late Nigt Show zu bearbeiten. Und Stephen Colbert tut das jetzt.

Erst kürzlich machte er sich lustig über die Zensur von Aktmalerei im prüden amerikanischen Fernsehen. Jetzt lud er die legendäre Künstlerinnengruppe Guerrilla Girls ein, um ihre über Arbeit zu sprechen. Da sitzen also drei Frauen in Gorilla-Masken, tragen Schilder mit Vornamen verstorbener Künstlerinnen (Kathe, Frida, Zubeida) und erläutern zu allerbester Late-Night-Zeit ihre feministische Agenda.

Warum also die Masken? Warum geht es dem Kollektiv, das seit 30 Jahren aktiv ist, um Geschlechtergerechtigkeit nur in der Kunstwelt? Und: Müssen Frauen tatsächlich nackt sein, um ins Met Museum zu kommen? Colbert fragt, Colbert bekommt Antworten. Und jetzt Sie, Jan Böhmermann! Es müssen nicht immer zweitklassige Rapper und drittklassige Seriendarsteller als Gäste auf der Couch sitzen!