Seitdem Pokémon vergangene Woche seine erste App veröffentlichte, ist das Netz voll von Tweets und Posts über das Augmented-Reality-Spiel. Auch an der Kunstwelt ist "Pokémon Go" nicht vorbeigegangen: Sowohl das Crystal Bridges Museum of American Art als auch das Getty Museum posteten Fotos von den Pokémon, die innerhalb des Museums gefangen werden können, und auch im Metropolitan Museum of Art wurden bereits Pokémon gesichtet.
Die bisher nur in den USA erhältliche App basiert auf dem Prinzip, das Pokémon-Fans der ersten Stunde noch von ihren Game Boys bekannt sein dürfte: Als Pokémontrainer sammelt und trainiert man Fantasiewesen und lässt sie in Wettkämpfen gegeneinander antreten. "Pokémon GO" bindet jedoch anders als seine Vorgänger die Umwelt des Spielers direkt in das Spiel ein. Pokémon müssen an öffentlich zugänglichen Orten wie Parks, historischen Gebäuden oder eben Museen eingefangen werden. Durch GPS-Ortung erkennt die App, wenn ein Spieler sich in der Nähe eines Pokémons befindet und aktiviert die Kamera des Smartphones, sodass das Wesen auf dem Bildschirm in der tatsächlichen Umgebung des Handybesitzers angezeigt wird.
Das Spiel wird vor allem von Jugendlichen und jungen Erwachsenen gespielt – einer Zielgruppe, die Museen häufig nicht zu Genüge erreichen. Ob "Pokémon GO" das verändern kann und ob die Spieler, die ins Museum strömen, dabei auch ein Auge für die Kunst um sich herum haben, wird sich zeigen. Marketing-Potenzial birgt die App, die aller Voraussicht nach bald mehr täglich aktive User als Twitter haben wird, allemal, und eine Guideline für Museen über den Umgang mit ihrer neuen Rolle als Pokémon-Standort gibt es auch schon.