David Bowie bleibt unberechenbar. Am heutigen Dienstag ist sein 66. Geburtstag, und ohne jede Vorankündigung veröffentlicht er seinen ersten neuen Song seit rund zehn Jahren. „Where are we now“ ist ein gesungener Spaziergang durch Berlin, wo Bowie von 1976 bis 1978 in der Hauptstraße 155 in Schöneberg lebte. In Berlin nahm er unter anderem sein Album „Heroes“ auf.
Sein neuer Song beschwört diese Zeiten wieder herauf mit Textzeilen wie „Sitting in the Dschungel on Nürnberger Straße, a man lost in time near KaDeWe“. Das Video zu dem Lied machte der Video- und Installationskünstler Tony Oursler, mit dem Bowie schon Mitte der 90er-Jahre zusammenarbeitete. Eine zweiköpfige Puppe, auf einen der beiden ist das Gesicht von Bowie projiziert, sitzt inmitten eines Künstlerateliers vor einer Leinwand, auf der triste Berlin-Impressionen mit viel Mauer-Melancholie in Schwarzweiß flimmern.
„Where are we now“ ist nicht nur ein Coup vorbei an allen Marketingstrategien, sondern vor allem ein Beweis dafür, dass Bowie, über dessen Gesundheitszustand seit längerem spekuliert wird, immer noch da ist - auf der Höhe seiner Zeit. Am 11. März folgt sein neues Album „The Next Day“, am 22. März eröffnet das Victoria&Albert Museum in London eine große Bowie-Ausstellung über den Mann, der Popmusik zur Kunstform erhob.