"Dschungel" in Calais

Filmemacherin Maaike Engels ausgeraubt

Die niederländische Filmemacherin Maaike Engels wurde im "Dschungel" genannten Slum im nordfranzöischen Calais ausgeraubt

Das berichten mehrere Medien. Demnach wurden Engels und ihr Kameramann vergangene Woche beim Dreh einer Dokumentation, die den Titel "Calais: Welcome to the Jungle" tragen soll, von Männern mit Pfefferspray und Messern bedroht und ausgeraubt. Engels veröffentlichte auf Youtube ein Video des Überfalls. Die Angreifer seien von Bewohnern des Camps mit Steinen beschmissen und vertrieben worden.

In dem von bis zu 6000 Flüchtlingen bewohnten Lager in der nordfranzösischen Stadt kommt es immer wieder zu Spannungen. Die Flüchtlinge, deren Ziel Großbritannien ist, leben unter katastrophalen Bedingungen in Zelten, Wohnwagen und Baracken. Am Dienstag haben Bulldozer damit begonnen, Teile des größten Flüchtlingslagers Europas abzureißen, da eine Autobahn ausgebaut werden soll. 1500 Menschenmüssen den Slum verlassen.

Maaike Engels äußerte sich auf Facebook zu den Vorfällen: "In jeder Gemeinschaft findet man ein paar Arschlöcher. Der Dschungel macht da keine Ausnahme. Ich glaube, wenn man unter solch beklagenswerten Umständen lebt, werden die weniger kreativen, intelligenten und ambitionierten Menschen Kleinkriminelle, da sei kein höheres Ziel finden."

Mareike Engels arbeitet im Kollektiv Urbi et Orbi, das Dokumentationen dreht und Dienstleistungen anbietet.