Mit dem Stipendium "BMW Art Journey" kollaborieren seit 2015 die Kunstmesse Art Basel und BMW. Der Gewinner erhält ein "mobiles Studio, das Künstler an fast jeden Ort in der Welt bringen kann – um zu recherchieren, Kontakte zu knüpfen und neue Werke zu konzipieren und zu erschaffen."
Der Preis wird zweimal im Jahr an jeweils einen Künstler aus der "Discoveries"-Sektion der Art Basel in Hongkong und aus dem "Positions"-Sektor der Art Basel in Miami Beach vergeben.
Während des Auswahlverfahrens werden vorerst drei Künstler nominiert. Darauf müssen sie ein Konzept für ihre angestrebte Reise einreichen. Die Jury 2016 besteht aus sechs Mitgliedern: Richard Armstrong, Direktor des New Yorker Guggenheim Museums, Claire Hsu, Direktorin des Asia Art Archive in Hongkong und Matthias Mühling, Direktor der Städtischen Galerie im Lenbachhaus in München. Der jeweilige Gewinner wird einige Monate später verkündet.
Die drei nominierten Künstler für die dritte BMW Art Journey sind seit dem 24. März in auf der Art Basel in Hongkong zu sehen. Die Engländerin Abigail Reynolds (*1975) studierte englische Literatur an der Oxford University und Kunst am Goldsmiths College. Sie arbeitet hauptsächlich mit Kollagen, Skulptur, Film und seit neuestem mit Drucktechniken. Ihre Werke beziehen sich besonders auf Reportagefotografie, assoziative Netzwerke und technologische Auswirkungen auf unser Zeitgefühl. Reynolds hat zuvor in London, Wien, Los Angeles, Eindhoven, sowie Seattle ausgestellt. Der philippinische Künstler Alvin Zafra (*1978) beschäftigt sich in seiner Ausstellung auf der Art Basel in Hongkong mit Architektur und Stadtpolitik in Hannover und in den Philippinen. Zafra wurde bisher in Singapur, Tokyo und Quezon City ausgestellt und gewann 2004 den philippinischen "Dominador Castaneda Award for Visual Essay".
Newsha Tavakolian (*1981) ist eine iranische Fotojournalistin und Künstlerin. Mit 16 begann sie Fotoserien für die iranische Presse zu produzieren. Seitdem ist sie auch in Irak, Syrien, Saudi Arabien, Lebanon, Pakistan und Jemen aktiv. 2009 berichtete sie über die iranischen Präsidentschaftswahlen, doch als diese im Chaos versanken, musste sie ihre Reportage einstellen. Darauf begann sie mit einer Mischung aus sozialkritischer Dokumentation und Kunst zu experimentieren. Für die Art Basel/Hong Kong dokumentierte sie die Leben von neun Anwohnern aus Teheran.
Die vorherigen Gewinner der BMW Art Journey sind der Sound-Künstler Samson Young aus Hongkong und das Kölner Künstler-Duo Henning Fehr und Phillip Rühr. Young erschuf das Werk "For Whom the Bell Tolls: A Journey Into the Sonic History of Conflict". Er reiste nach Europa, Asien, Australien und Afrika, um über Glocken zu recherchieren und deren Status als Symbol von Frieden oder Konflikt zu erkunden. Das Projekt besteht aus einem Archiv von Glockentönen, einigen bronzenen Nachgüssen, sowie wie einem originellen Musikstück. Die gesamte Reise wurde mit Kommentaren, Videos und Fotos auf einem Travel-Log festgehalten.
Im Februar 2016 wurden Henning Fehr und Phillip Rühr als Gewinner der zweiten BMW Art Journey verkündet. Für ihr Film Projekt "The Art of Memory: Dub Music and the CCTV Tower" werden sie Jamaika, China, Nordamerika und Europa bereisen.