Weltkunstschau

In einer Woche beginnt die Documenta in Kassel

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Hinter dem Documenta-Plakat steigt weißer Rauch aus dem Zwehrenturm auf – ein Werk des Künstlers Daniel Knorr

Die Eulen kehren zurück: Nach Athen öffnet die Documenta nun auch an ihrem angestammten Standort Kassel

Die alle fünf Jahre stattfindende Ausstellung gilt als weltweit bedeutendste Schau für zeitgenössische Kunst. Mehr als 160 Künstler zeigen Arbeiten bei der documenta 14 in Kassel. Ab Mittwoch (7. Juni) dürfen sich Fachbesucher ein Bild machen. Am Samstag darauf (10. Juni) folgt die offizielle Eröffnung mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

Bis 17. September werden bis zu eine Million Besucher erwartet - so viele wie nie zuvor. Zum ersten Mal findet die Documenta nicht ausschließlich in Kassel statt, sondern gleichberechtigt auch in Athen. Dort wurde der erste Teil der Doppel-Schau bereits im April eröffnet. Die beiden Ausstellungen überschneiden sich um fünf Wochen. Insgesamt dauert das "Museum der 100 Tage" damit 163 Tage.

Unter dem Motto "Von Athen lernen" wollte Adam Szymczyk, der künstlerische Leiter der Documenta 14, die Weltkunstschau über Kassel hinausführen. "Kulturelle Produktion sollte das Eigentum von jedermann sein. Die Documenta gehört vielen Menschen jenseits der nationalen Grenzen", erklärte er im Dpa-Interview sein Konzept.

Nach Angaben der Geschäftsführung standen für die Documenta 14 - zusammengerechnet für fünf Jahre - rund 34 Millionen Euro zur Verfügung. Die Hälfte ist vorab finanziert vom Land Hessen, der Stadt Kassel und der Kulturstiftung des Bundes. 17 Millionen Euro muss die Documenta selbst erwirtschaften.

Personell fühlen sich die Organisatoren gut gerüstet: 166 Begleiter, "Choristen" genannt, stehen bereit, um die Gäste durch die Stadt zu begleiten. Das öffentliche Interesse ist enorm: Die Organisatoren zählten 3500 Akkreditierungsanfragen von Journalisten, 25 000 Tickets wurden für Kassel vorab verkauft.

Die Gastronomie bereitet sich auf den Ansturm vor: Auf einem Parkdeck nahe der Innenstadt entsteht ein Biergarten, im Garten des historischen Palais Bellevue ist ebenfalls eine Außengastronomie geplant. Die Hotels der Innenstadt sind für die ersten Wochen der Ausstellung bereits so gut wie ausgebucht, die Preise für Zimmer laut der städtischen Marketinggesellschaft um 20 Prozent gestiegen.