TV Doku: „Robert Lebeck – Mein Leben“

Der einwandfreie Mensch

„Ich dachte manchmal bei dem Film, dass ich schon unter der Erde liege“, kichert Robert Lebeck – Spitzname: Easy Bob –, nachdem er das erste Mal die TV-Dokumentation über sein Leben sieht. Er hat recht: Wenige Szenen nur, wie etwa die kürzlich gefilmten Aufnahmen, die ihn bei der Arbeit mit der schönen Schauspielerin Jasmin Gerat zeigen, weisen auf die Gegenwart - Erinnerungen dominieren.

Für die ARTE/ZDF-Produktion haben Hanns-Bruno Kammertöns und Michael Wech den Fotojournalisten mehrere Monate lang begleitet. Sie filmten ihn beim nostalgischen Grübeln über seine Affäre mit Romy Schneider oder etwa den Foto-Urlaub mit Willy Brand. Natürlich werden auch seine populären Fotos von Konrad Adenauer, Elvis Presley oder Jacky Kennedy eingeblendet. Dabei herausgekommen ist eine sentimentale und dennoch humorvolle Dokumentation, in der Lebeck auf 60 Jahre Fotografie und aufregende Erlebnisse zurückblickt.

Die Journalisten Michael Jürg, Theo Sommer und andere Freunde und Kollegen erinnern sich an Anekdoten aus der Vergangenheit – an lustige Geschichten aus Afrika oder den USA. Sie bewundern Lebecks Gelassenheit, seine Mühelosigkeit und sein unnachahmliches Gespür für das perfekte Foto. Lebecks Frau Cordula und seine Ex-Frau Elke Droescher beschreiben, wie ihm doch immer alle Frauen verfallen seien und er ja eigentlich gar nichts dafür könne. Amüsant sind die stillen Szenen mit einem gewohnt missmutigem Helmut Schmidt, der nicht überschwänglich, doch respektvoll von seinen Fototerminen mit Lebeck spricht. 

„Das Glück hört eher nicht auf“, stellt Robert Lebeck in den letzten Minuten des Films fest und schenkt der Doku damit ein rundes Ende. All der Harmonie traut man zwar nicht immer, fühlt sich nach dem Zuschauen aber trotzdem besänftigt: Es gibt ihn wirklich, den einwandfreien Menschen.

„Robert Lebeck – Mein Leben“  läuft am 20. November um 16.30 auf Arte
Wiederholungen am 21. November um 4 Uhr und am 26. November um 6.45 Uhr