Neu im Kino: Doku über Bill Drummond von KLF

Stell dir vor, du wachst auf und alle Musik ist verschwunden!

Bill Drummond, Kopf der legendären Band The KLF, arbeitet heute als Autor und Performancekünstler. Sein eindrücklichstes Projekt besteht aus einem Chor, der sich bei jedem Auftritt aus Laien neu zusammensetzte. Jetzt startet eine Dokumentation über "The17" in den Kinos

Bill Drummond bildete zusammen mit Jimmy Cauty The KLF. Die legendäre Band gehörten vor rund 25 Jahren für einen Moment lang zu den erfolgreichsten Gruppen der Welt. Mit dem Album "The White Room" und Singles wie "3 A. M. Eternal" oder "What Time Is Love?" besetzte das Duo Spitzenpositionen der Hitparaden in Europa und Nordamerika.

1992 löste sich das Projekt nach einem spektakulären TV-Auftritt auf. Drummond und Cauty verfügten, dass ihre Musik nicht mehr nachgepresst werden darf.

Ein Jahr später riefen sie die Kunststiftung K Foundation ins Leben, deren öffentlichkeitswirksamste Aktion die eigene Auflösung darstellte: Am 23. August 1994 verbrannten Drummond und Cauty auf der schottischen Insel Jura das Stiftungskapital von exakt einer Million britischer Pfund im Kamin eines Bootshauses - und beschlossen für die Zeitdauer von 23 Jahren sich nicht weiter zu der Aktion zu äußern.

Seitdem verfolgt Drummond seinen Weg als Autor und Performancekünstler alleine. Am heutigen Donnerstag läuft in den deutschen Kinos eine von dem Deutschschweizer Stefan Schwietert gedrehte Dokumentation an. "Imagine Waking Up Tomorrow and All Music Has Disappeared" dreht sich um "The17", Bill Drummonds eindrücklichstes Projekt der vergangenen Jahre. "The17" bestand aus einem Chor, der sich bei jedem Auftritt aus Laien neu zusammensetzte. Die Sänger befolgten von Drummond und dem Publikum verfasste Handlungsanweisungen, für die es keine Noten gab. Die Aufführungen durften nicht dokumentiert werden. Mit "The17" stellt er seine und unsere Beziehung zur Musik infrage, ihre vermeintliche Bedeutungslosigkeit, den Sinn und Unsinn von Tonträgern und Konzerten.


Drummond tourt in diesem Herbst außerdem mit einer Performance-Reihe durch die Welt. Musikkurator Martin Hossbach war dabei und hat seine Erlebnisse mit dem Künstler in der Novemberausgabe von Monopol aufgeschrieben.