Nach 16 Jahren

Bige Örer tritt als Direktorin der Istanbul-Biennale zurück

Bige Örer
Foto: David Levene

Bige Örer

Bige Örer gibt nach 16 Jahren die Leitung der Istanbul-Biennale ab. Zuletzt war sie wegen undurchsichtiger Personalentscheidungen in die Kritik geraten

Wie die private Istanbuler Kultur- und Kunststiftung IKSV, die die Istanbul-Biennale veranstaltet, am Mittwoch mitteilte, wird Bige Örer zum 15. Januar 2024 auch ihre Funktion als Direktorin der İKSV Contemporary Art Projects aufgeben. 

Bige Örer war seit 2008 Direktorin der Istanbul-Biennale. Zuletzt hatte es Unmut über die Direktorin gegeben. Viele machten sie für die opake power politic des Hauses verantwortlich. Dass Örer, bislang selten als Kuratorin in Erscheinung getreten, selbst die Füsün-Onur-Ausstellung "Once upon a time…" in Venedig 2022 kuratiert hatte, hatte für Stirnrunzeln gesorgt.

Vergangenen Sommer dann stieß die Berufung der Londoner Kunstwissenschaftlerin, Kuratorin und Kritikerin Iwona Blazwick zur Kuratorin der 18. Istanbul-Biennale im September 2024 auf Proteste. Blazwick, eine gute Bekannte von Örer, wurde der in Berlin lebende türkisch-niederländische Kuratorin Defne Ayas vorgezogen, die das Advisory Board der IKSV der Stiftung als neue Kuratorin vorgeschlagen hatte (mehr zu dem Streit lesen Sie hier)

Zur Begründung des Rücktritts von Bige Örer heißt es nun lapidar, dass sie sich anderen Projekten widmen wolle. Die Vorbereitung für die 18. Istanbul-Biennale laufe unter der Koordination des Biennale-Teams wie geplant, teil IKSV weiter mit. Die Ernennung einer neuen Leitungen ist für die nächsten Tagen angekündigt.