Restitution

Belgischer König gibt koloniale Raubkunst an Kongo zurück 

Der belgische König Philippe hat eine in der Kolonialzeit geraubte Maske an die Demokratische Republik Kongo zurückgegeben

Damit beginne eine verstärkte kulturelle und museale Zusammenarbeit beider Länder, sagte König Philippe am Mittwoch im kongolesischen Nationalmuseum in Kinshasa. Die Holzmaske gehörte nach Angaben des belgischen Königshauses einst dem Volk der Suku und war bisher im belgischen Africa Museum Tervuren in Brüssel ausgestellt. Sie sei vor mehr als 70 Jahren "von einem Wissenschaftler des Museums beschafft" worden, sagte der belgische König. 

In europäischen Museen sind bis heute Zehntausende afrikanische Kunstwerke ausgestellt, die während der Kolonialzeit geraubt wurden. Somit befindet sich ein Großteil des afrikanischen Kulturerbes heute außerhalb Afrikas. Belgien hat im vergangenen Jahr angekündigt, etliche nicht legal erworbene Kunstwerke aus seinem Besitz zurückzugeben. 

Das belgische Königspaar besucht derzeit den Kongo, zwei Jahre nach dem historischen Eingeständnis der belgischen Kolonialverbrechen. Die für 2020 geplante Reise war wegen der Corona-Pandemie verschoben worden. 

Belgien war unter Leopold II. Kolonialmacht im Kongo und regierte mit brutalsten Methoden. Noch bis zum 30. Juni 1960 gehörte das Land zum belgischen Kolonialreich.