"Ich bin sehr stolz auf Deutschland", sagte der 58-Jährige am Freitag in London anlässlich seiner Ausstellung, die am 19. September beginnt. Die Deutschen verhielten sich "sehr kultiviert", indem sie die "verzweifelten Menschen" aufnähmen.
In der Massenflucht sieht der Künstler derzeit das drängendste Problem des Westens. Um es zu bewältigen, müssten die Länder an einem Strang ziehen. "Absonderung funktioniert in diesem Fall nicht." Er selbst habe bereits ein Kunstwerk zum Thema Flucht in Arbeit.
In London arbeitet Ai Weiwei das erste Mal wieder eigenhändig an einer Ausstellung im Ausland, nachdem die chinesischen Behörden ihn im Jahr 2011 festgenommen, 81 Tage festgehalten und ihm anschließend den Pass vorenthalten hatten.
Ende Juli war der Künstler in Deutschland eingetroffen, sein Sohn lebt in Berlin. Wie lange er in Großbritannien bleiben wird, ist unklar, er hat ein Visum für sechs Monate. Im Oktober wird Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping in London erwartet. Er wolle künftig zwischen China und Berlin "hin und her pendeln", sagte Ai Weiwei in London.