Er ist längst unser Turner Prize, nur ohne die Skandale und die Anteilnahme der Boulevardpresse wie in England: Der Preis der Nationalgalerie für junge Kunst geht in die achte Runde. Die Shortlist für die alle zwei Jahre vergebene Auszeichnung: Aus über 130 Bewerbungen wählte die Jury den Dänen Christian Falsnaes, der durch spektakuläre Mitmachperformances Leben in Galerien und Museen bringt, den Augsburger Installationsund Soundkünstler Florian Hecker, der schon mit Aphex Twin und Mark Leckey (selbst Turner-Prize-Träger) zusammengearbeitet hat, die vielschichtige Gießenerin Anne Imhof sowie das Künstlerkollektiv Slavs und Tatars.
Die Arbeiten sind im Hamburger Bahnhof zu sehen, und das Nebeneinander wird wieder die Frage aufwerfen, wie sich so unterschiedliche Ansätze miteinander vergleichen lassen. Die Qual der Wahl hat die Jury: Sie muss bis zur Art Week einen Gewinner finden. Der Verein der Freunde der Nationalgalerie erklärte im Vorfeld, alle Nominierte arbeiteten so ausgeprägt wie in keiner Preisrunde in ihrer jeweiligen formalen Umsetzung medien- und genreübergreifend.
Der Preis ist seit 2013 nicht mehr mit Geld verbunden. Stattdessen bekommt der Gewinner im Folgejahr eine Einzelausstellung in einem der Häuser der Nationalgalerie. Zugleich wird in Zusammenarbeit mit der Deutschen Filmakademie ein Förderpreis für Filmkunst vergeben. (monopol/dpa)