Nach offenem Brief

Zwickauer Oberbürgermeisterin sagt Kunstverein Unterstützung gegen rechte Bedrohung zu

Hans Haacke, Wir (alle) sind das Volk 2019
Foto: Courtesy KV FAK

Hans Haacke "Wir (alle) sind das Volk", 2019, auf Initiative des Kunstvereins Zwickau am Hauptmarkt

Der Kunstverein Zwickau sieht sich immer wieder Drohungen und Einschüchterungsversuchen rechtsextremer Gruppierungen ausgesetzt. Daraufhin haben sich sächsische Kulturschaffende an die Oberbürgermeisterin gewandt. Nun gibt es eine Antwort

"Sie können versichert sein, dass ich die Anfeindungen und Bedrohungen, denen der Verein Freunde aktueller Kunst und Herr Fischer ausgesetzt sind, mit großer Sorge beobachte", schreibt die Zwickauer Oberbürgermeisterin Constance Arndt, die der Wählervereinigung Bürger für Zwickau angehört, in einer Antwort auf einen Offenen Brief vom Dezember 2021. Darin hatten sächsische Kulturschaffende die Politikerin aufgefordert, die Bedrohungslage von rechts klar zu benennen und die Vorgänge zu verurteilen.

"Seit Längerem beobachten wir zunehmenden Druck und Einschüchterungsversuche vonseiten rechtsradikaler und neonazistischer Kreise auf den Kunstverein Freunde aktueller Kunst in Zwickau und besonders ihren Leiter Klaus Fischer", heißt es in dem Schreiben. "Regelmäßig kommt es zu lautstarken und aggressiven Personenansammlungen, verbalen und physischen Attacken vor dem Kunstverein, die sich gegen das Programm des Kunstvereins, die ausgestellten Künstler:innen und ganz direkt auch die Person des Leiters richten."

Der Offene Brief ist unter anderem unterzeichnet von Marion Ackermann, Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlung Dresden, Frédéric Bußmann, Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Chemnitz, Stefan Weppelmann, Direktor des Museums für bildende Künste Leipzig und Hilke Wagner, Direktorin des Dresdner Albertinums. 

In ihrer Antwort kündigte Oberbürgermeisterin Arndt nun an, eine Arbeitsgemeinschaft Extremismus- und Konfliktprävention ins Leben zu rufen, die dem regelmäßigen Austausch und der Weiterentwicklung von Maßnahmen dienen sollen. Zusammen mit weiteren Personen und Institutionen wolle sie verdeutlichen, dass "wir auf dem Boden unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung stehen und uns diese nicht kaputt machen lassen". 

Ein Interview mit Kunstvereinsdirektor Klaus Frischer über die Bedrohung durch die rechtsextreme Szene lesen Sie hier.