Schweizer Auszeichnung

Zurich Art Prize geht an Künstlerin Kapwani Kiwanga

Die französisch-kanadische Künstlerin Kapwani Kiwanga wird mit dem Zurich Art Prize 2022 ausgezeichnet. In ihren Installationen beschäftigt sie sich mit übersehenen Facetten der Geschichte 

Kapwani Kinwanga (geboren 1978 in Hamilton, Kanada) ist die 15. Preisträgerin des Zurich Art Prize, der vom Museum Haus Konstruktiv und der Zurich Insurance Group vergeben wird. Die Auszeichnung ist insgesamt mit 100.000 Schweizer Franken dotiert, wobei 80.000 Franken als Budget für eine Einzelausstellung vorgesehen sind. 

In der Jury-Begründung heißt es, die Künstlerin verstehe es, "ihre Recherchen zu gesellschaftlich relevanten Themen in ansprechende visuelle Aussagen zu übersetzen. Kiwangas Arbeiten bieten verschiedene Lesarten, über die sich die Betrachter*innen ihnen nähern können, sei dies aus materieller, phänomenologischer oder kunst- und kulturhistorischer Perspektive."

Kapwani Kiwanga, die in Paris lebt und arbeitet, studierte Anthropologie und Religionswissenschaften, bevor sie sich der Kunst widmete. In ihren skulpturalen Arbeiten und Installationen geht es oft um koloniale Spuren und übersehene Nebenschauplätze der Geschichte. So lässt sie in ihrer Serie "Flowers For Africa" Blumenbouquets in Ausstellungsräumen nachbilden, die bei Zeremonien zur Unabhängigkeit afrikanischer Staaten eine Rolle spielten. Diese verwelken dann im Laufe der Zeit. Ihre Arbeiten waren unter anderem im Centre Pompidou in Paris und im Haus der Kunst in München zu sehen. Kiwangas Einzelausstellung im Haus Konstruktiv in Zürich soll ab dem 27. Oktober 2022 zu sehen sein.