Tipps und Termine

Wohin am Wochenende?

Eröffnungen der Woche: Tipps für Basel, Berlin, Dresden, Goslar, Hamburg, Hannover, London, New York und Stuttgart

Bruce Nauman in Basel
Angst vor Verlust, Angst vor dem Tod: Bruce Nauman hat sich mit seinen Werken solchen Gefühlen immer wieder gestellt, vor allem dem Horror Vacui, der Angst vor der (kreativen) Leere. Das Solo "Disappearing Acts" im Schaulager Basel zeigt mit rund 170 Werken aller Schaffensjahre, wie der große US-Künstler Sprache, Raum und Körperlichkeit ergründet. Neben Installationen, Zeichnungen, Fotografien oder Neonarbeiten zeigt auch die neue 3D-Videoprojektion "Contrapposto Split", dass der 76-Jährige sich weiterhin neueste Techniken zunutze macht.
"Bruce Nauman: Disappearing Acts", Schaulager, Basel, 17. März bis 26. August, Eröffnung: 16. März, 17.30 Uhr

"Wandelism" in Berlin
Vor dem Abriss kommt die Kunst: In einer alten Autowerkstatt in Berlin-Wilmersdorf öffnet am Samstag (15 Uhr) eine Streetart-Ausstellung. Mehr als 60 Künstler wollen acht Tage ihre Werke zeigen. Das Ganze soll auch ein Statement sein: "Die Flächen für freie Kreativität verschwinden, für die Berlin weltweit bewundert wird. Außer, wir besinnen uns auf das, was Berlin schon immer gut konnte: Den Wandel feiern", heißt es auf der Homepage. Der Eintritt ist kostenlos, Spenden sind erwünscht. Mit den Erlösen soll gemeinsam mit Kindern eine Kita verschönert werden. Bei einem ähnlichen, aber größeren Projekt hatte es 2017 lange Schlangen gegeben. Die Veranstalter von «´"The Haus" hatten in einem zum Abriss freigegebenen Bankgebäude nahe dem Kurfürstendamm in zwei Monaten fast 80 000 Besucher gezählt. (dpa)
"Wandalism" in einer alten KFZ-Werkstatt in der Wilhelmsaue 32 in Wilmersdorf, bis 24. März

Nevin Aladağ in Dresden
Das Superkunstjahr 2017 war auch ihr Jahr. Die Berliner Künstlerin Nevin Aladağ nahm sowohl an der Documenta als auch der Venedig-Biennale teil. Nun ist sie mit dem Ernst-Rietschel-Preis für Skulptur ausgezeichnet worden – Anlass für eine Soloschau im Dresdener Albertinum. "Musikzimmer" besteht aus alten Möbeln, die zu konzerttauglichen Musikinstrumenten umfunktioniert wurden. Außerdem wird ein Video gezeigt, für das mehrere Performerinnen in Venedig auf Kupferblech getanzt haben.
"Nevin Aladağ: Musikzimmer", Albertinum, Dresden, bis 15. Juli

Sammlung von Kelterborn in Goslar
Zeitgenössische Videokunst und Fotografie präsentiert das Mönchehaus Museum Goslar von diesem Samstag an in der Ausstellung "Breaking News". Die Werke stammen aus der privaten Sammlung des Frankfurter Paares Mario und Julia von Kelterborn. Ihr Fokus liege auf den Problemen unserer komplexen Welt im Zuge von Globalisierung, Digitalisierung sowie verschiedenen Lebensmodellen und Kulturen, teilte das Museum mit. Im Erdgeschoss ist die Installation "Is the Museum a Battlefield?" der international gefeierten Videokünstlerin Hito Steyerl zu sehen. Weitere Themen sind kriegerische Konflikte und soziale Brennpunkte in Afrika sowie das Verhältnis von Realität und Simulation. Insgesamt werden Arbeiten von rund 30 Künstlern gezeigt, darunter Harun Farocki, Barbara Klemm und Mikhael Subotzky.
Mönchehaus Museum, 17. März bis 10. Juni.

"The Polaroid Project" in Hamburg
Das "Phänomen Polaroid" in der digitalen Bilderflut ins Licht gerückt: Eine Ausstellung im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe widmet sich von Freitag an dem Medium der Sofortbildfotografie. Die Schau "The Polaroid Project" legt den Schwerpunkt auf die 1980er und 1990er Jahre. "Mit rund 240 Werken von 120 Künstlern beleuchtet sie das ästhetische Spektrum der Sofortbildfotografie und stellt mit 87 Kameramodellen und Prototypen jene innovative Technik vor, die diese visuelle Revolution überhaupt erst ermöglichte", hieß es in einer Mitteilung. Zu sehen war die Schau bereits in Wien. Weitere Stationen sind Berlin, Singapur, Montreal und Cambridge (Massachusetts). (dpa)
"The Polaroid Project", Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg, bis 17. Juni

Olav Christopher Jenssen in Hannover
Unter dem Titel "Estragon" widmet das Sprengel Museum dem norwegischen Künstler Olav Christopher Jenssen von Mittwoch an eine Ausstellung. Zu sehen sind abstrakte Werke aus den vergangenen zehn Jahren, wobei Farben, Linien, Flächen, aber auch Materialien wie Kohle und Draht zusammenspielen. Bei den Arbeiten stelle sich unmittelbar ein Bezug zur Natur ein, obwohl keine Gegenstände abgebildet seien, teilte das Museum am Montag in Hannover mit. Die Zellstrukturen der Bilder erinnerten an organische Mikrostrukturen von Knochen, Muskeln oder Pflanzen. Jenssen wurde 1954 im norwegischen Sortland geboren und ist seit 2007 Professor an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Er arbeitet in Berlin und Braunschweig. Parallel zu der von Museumschef Reinhard Spieler kuratierten Ausstellung erscheint ein Buch über Jenssen in der Reihe "Kunst der Gegenwart aus Niedersachsen". Diese Reihe gibt seit fast 50 Jahren einen Überblick über die bedeutendsten im Land tätigen Künstlerinnen und Künstler. Das Buch "Olav Christopher Jenssen. Estragon" ist Band 73 der Reihe. (dpa)
"Olav Christopher Jenssen: Estragon", Sprengel Museum, Hannover, bis 17. Juni

Joan Jonas in London
Sie gilt als Pionierin der Video- und Performancekunst und zählt zu den einflussreichsten Gegenwartskünstlerinnen: Joan Jonas, 1936 in New York geboren, sechsmalige Documenta-Teilnehmerin, vereint in ihren experimentellen Installationen Projektionen, Videos, Zeichnungen, Geräusche, Requisiten und Masken. Die große Soloschau in der Tate Modern hat Jonas’ bahnbrechende Installationen  aus den 70ern und jüngere Werke aus den vergangenen 15 Jahren im Programm. Außerdem wird Joan Jonas live performen.
"Joan Jonas", Tate Modern, London, bis 5. August

Nick Mauss in New York
Der Künstler Nick Mauss hat für seine erste Solo-Ausstellung in einem US-Museum zahlreiche Tänzer in das New Yorker Whitney Museum geholt. Die Ausstellung "Transmissions" im Whitney Museum befasst sich mit der Beziehung zwischen modernem Ballett und Avantgarde-Kunst in New York zwischen den 30er- und 50er-Jahren und zeigt unter anderem Fotos, Zeichnungen und Skulpturen. Dazu gibt es täglich Tanz-Aufführungen mitten in der Ausstellung. "Ballett bringt die Gegenwart mit zahlreichen Vergangenheiten in Verbindung", sagte der 1980 geborene Mauss, der auch schon häufig in Deutschland ausgestellt und gearbeitet hat. (dpa)
Whitney Museum, bis 14. Mai

"Lange Nacht der Museen" in Stuttgart
Zur "Langen Nacht der Museen" öffnen am Samstag in Stuttgart wieder mehr als 80 Museen, Galerien, historische Gebäude und Industriedenkmäler ihre Türen. Auf sieben Bus- und Bahntouren geht es von 19 Uhr bis 2 Uhr nachts zu Sammlungen und Sonderausstellungen, in Ateliers und Galerien sowie zu Führungen und Besichtigungen selbst in sonst nicht zugänglichen Orten, wie den Bunkern unter dem Marktplatz und unter dem Diakonissenplatz. Auch das Neue Schloss kann besucht werden. In den Automuseen von Mercedes-Benz und Porsche, im LBBW-Mitarbeiterrestaurant und im Wilhelmspalais werden bis 4 Uhr morgens Party gefeiert. Zur 21. Auflage der "Langen Nacht" erwarten die Veranstalter des Stadtmagazins "Lift" wieder mehr als 20 000 Besucher aus ganz Baden-Württemberg in der Landeshauptstadt. (dpa)