Berlin Art Week

Wohin am Mittwoch?

Foto: Peter Harris
Foto: Peter Harris

Artist Films "la > x": Edgar Arceneaux "Until, Until, Until…," 2015

Heute Abend beginnt offiziell die Berlin Art Week mit der Eröffnung der Ausstellungen der Institutionen. Ein Überblick

10 – 22 Uhr
Filmscreenings "la > x":
Künstlerfilme auf Kinoleinwand – das ist die Idee des Festivals Artist Films. Passend zur 50-jährigen Städtepartnerschaft zwischen Berlin und Los Angeles werden in diesem Jahr Filme aus und über Los Angeles gezeigt, mit Edgar Arceneaux, John Baldessari, James Benning, Morgan Fisher, Alex Hubbard, Rodney McMillian, Sarah Morris, Ryan Trecartin und Jennifer West. Die Haubrok Foundation hat das Festival mit Unterstützung von verschiedenen Sponsoren organisiert, etwa der Villa Aurora und das Thomas Mann House. Kurator ist der Filmhistoriker Marc Glöde.
KINO ARSENAL , www.lax.haubrok.org

12 – 22 Uhr
Berlin Art Week Special
MUSEUM FRIEDER BURDA/SALON BERLIN

13 – 20 Uhr
"Artist Day: Portrait of a Nation"
1971 wurden die Vereinigten Arabischen Emirate gegründet, die Föderation umfasst heute sieben Emirate und beheimatet rund 200 verschiedene Nationalitäten. Für die Künstler eines so jungen, vielfältigen und sich rasant entwickelnden Staats spielen Fragen der Identität und des kulturellen Erbes eine zentrale Rolle. Die Ausstellung "Portrait of a Nation" im Me Collectors Room des Sammlers Thomas Olbricht gibt einen Einblick in das Schaffen von 50 zeitgenössischen Künstlern. Gezeigt werden zahlreiche Neuproduktionen sowie Werke aus der Sammlung der Non-Profit-Organisation Abu Dhabi Music and Arts Foundation.
ME COLLECTORS ROOM

17 Uhr
Eröffnung: "observation–cyclops"
CARGOCULT 

18 Uhr
Eröffnung: "Harun Farocki. Mit Anderen Mitteln – By Other Means", Claire Fontaine, Alfredo Jaar
Anhand seiner Essayfilme und Filminstalla­tionen lässt sich das Sehen (neu) lernen: Harun Farocki, der im Juli 2014 70-jährig verstarb, zählt zu den wichtigsten deutschen Filmemachern seiner Generation. Er war ein Skeptiker, der notorisch an den Bildern zweifelte, die unsere Kultur produziert. Analyse und kritische Schärfe zeichneten ebenso den Ausstellungsmacher Farocki aus. "Kino wie noch nie" hieß die Gruppenschau, die er 2006 gemeinsam mit seiner Ehefrau, der Künstlerin Antje Ehmann, kuratierte. "Wir wollen den Film in den Ausstellungsraum holen", hieß es im Katalogtext, "aber der Kunst-Raum soll nicht ein neues Kino werden." Kritische Distanz statt Überwältigung – die Maxime lässt sich trefflich auf die Schau "Harun Farocki. Mit anderen Mitteln" übertragen. Die von Ehmann und Carles Guerra konzipierte Schau im Neuen Berliner Kunstverein, die zur Berlin Art Week eröffnet, löst aus der Werkvielfalt die Installationen zum Kino heraus. Farocki als Found-Footage-Artist? Den Kuratoren ist das mögliche Missverständnis bewusst. "Ein mit seinem Werk unvertrauter Besucher könnte den Eindruck bekommen, Farocki sei vorwiegend ein Appropriations-Künstler gewesen", räumt Ehmann ein. Doch auch wo Farocki das Kino zitierte, ging er den Bildern nicht auf den Leim. Die Werke der Ausstellung zeigen ihn als Kino-Skeptiker: "Zur Bauweise des Films bei Griffith" (2006) untersucht Montageprinzipien bei dem Pionier des Erzählkinos. "Fressen oder Fliegen" (2008) widmet sich dem Motiv des männlichen Selbstmörders im fiktionalen Film. "Tropen des Krieges" (2011) versammelt Motive des Kriegsfilm-Genres. Außerdem werden Materialien ausgestellt, die Farockis Werdegang dokumentieren, darunter auch seine Guerilla-Aktivitäten im Kontext der 68er, die bisher unterbelichtet blieben. Um dem großen Filmemacher und Autor in möglichst vielen Facetten gerecht zu werden, findet im Herbst und Winter eine übergreifende Berliner "Harun Farocki Re­trospektive" statt; die Schau im Neuen Berliner Kunstverein ist nur ein Teil davon. Ebenfalls am 13. September eröffnet eine Farocki gewidmete Gruppenausstellung bei Savvy Contemporary, das Kino Arsenal zeigt ab September alle seine Filme, und für den Oktober ist eine einwöchige Farocki-Akademie angekündigt. Zeitgleich finden im n.b.k. die Eröffnungen der Ausstellungen "Claire Fontaine. The Crack-Up" und "Alfredo Jaar: Rosa, Karl, Bertolt, Herbert and the others" statt.
NEUER BERLINER KUNSTVEREIN

18 Uhr
Eröffnung: "El Usman Faroqhi Here and a Yonder  – On Finding Poise in Disorientation"
SAVVY CONTEMPORARY

18 Uhr
Eröffnung: Daria Martin
SCHERING STIFTUNG

18 – 21 Uhr
Eröffnung: "Folie Circulaire – A Square Circle"
Performance: 20 Uhr
ESPACE SURPLUS

19 Uhr
Eröffnung: "Sagen Sie's den Steinen"
AKADEMIE DER KÜNSTE, Hanseatenweg

19 Uhr
Eröffnung: Thomas Feuerstein
In seinen Werken bezieht sich der 1968 geborene Österreicher Thomas Feuerstein auf Philosophie, Ökonomie oder Naturwissenschaft. Im Zentrum seiner Laborinstallation "Prometheus Delivered" im Haus am Lützowplatz steht die Replik einer klassizistischen Marmorplastik des antiken Feuerbringers. Dem im Mythos an einen Felsen gefesselten Prometheus wird von einem Adler seine täglich nachwachsende Leber aus dem Leib gerissen. Dank Biochemie gewinnt Feuerstein aus dem Material der Skulptur Nährstoffe für eine Kultur menschlicher Leberzellen – eine ungewöhnliche Übersetzung der Sage in ein biochemisches Experiment. 
HAUS AM LÜTZOWPLATZ

19 – 21 Uhr
Tägliche Eröffnung: "Institut für alles Mögliche & Friends (We're in this together now)"
INSTITUT FÜR ALLES MÖGLICHE

19 – 22 Uhr
Eröffnung: Willem de Rooij
KW INSTITUTE FOR CONTEMPORARY ART