Die stichsichere Weste mit schwarz-weißem Union Jack sei ein Hinweis auf die steigende Zahl von Messerangriffen in Großbritannien. "Das Problem geht viel tiefer als ein Rapper mit einer stichfesten Weste, ein Song oder tausend neue Polizisten in den Straßen", betont er im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur. "Das ist ein soziales, ein wirtschaftliches Problem, ein Rassismus-Problem. (...) Ich kenne die Antworten darauf nicht."
Ob die Politik eine Lösung hat? Vor der Wahl in Großbritannien am Donnerstag forderte Stormzy in sozialen Medien dazu auf, sich dafür registrieren zu lassen, und empfahl, die Labour-Partei zu wählen. "Es gibt eine sehr lange Liste von Dingen, die in diesem Land erledigt werden müssen", sagt er. "Ich würde gern sehen, dass die Benachteiligten ein bisschen bevorzugt werden und die Schwächeren gestärkt werden." Labour-Chef Jeremy Corbyn sei dafür der Richtige, glaubt Stormzy. Wie er seit gestern Abend weiß, kam es anders. Die konservativen Tories erhielten die absolute Mehrheit der Stimmen.
Dem konservativen Premierminister Boris Johnson, der nun seinen Brexit-Kurs durchziehen will, traut er indes nichts zu: "Ich glaube, er kümmert sich einen Scheiß darum." Was er von Johnson hält, machte der Rapper schon im Sommer in Glastonbury deutlich, als er sein Publikum dazu brachte, "Fuck Boris" zu rufen.
Erinnerungen an Glastonbury beschwört er auch in seiner Single "Audacity, die gerade erschienen ist. Der Track endet mit den Worten: "Als Banksy mir die Weste überzog, fühlte ich mich, als würde Gott mir eine Prüfung auferlegen."