Verstorbener US-Künstler

Sprüth Magers vertritt Nachlass von John Baldessari

Die Galerie Sprüth Magers wird künftig den Nachlass von John Baldessari vertreten. Der US-Konzeptünstler war im Januar 2020 im Alter von 88 Jahren gestorben 

Die Galerie mit Sitz in Berlin, London und Los Angeles teilte mit, dass sie nach Jahrzehnten der Zusammenarbeit zukünftig den Nachlass des Konzeptkünstlers John Baldessari international repräsentieren wird. Weiterhin will Sprüth Magers mit Baldessaris langjährigen Galerien Mai 36 in Zürich und Greeta Meert in Brüssel kooperieren. Auch die John Baldessari Family Foundation, die der Künstler vor seinem Tod aufgebaut hatte, soll laut der Meldung das künstlerische Erbe weiter fördern und verbreiten. 

“Monika Sprüth und ich hatten die einzigartige Ehre, seit den späten Achtzigern mit John zu arbeiten", kommentiert Galeristin Philomene Magers. "Sein Werk ist seit über 30 Jahren ein Grundpfeiler unseres Programms mit internationalen Künstlern und Künstlerinnen. Während wir unsere Galerien in Berlin, London und Los Angeles aufgebaut haben, zeigten wir regelmäßig seine Werke, die sich immer weiter entwickelten."

1931 in National City, Südkalifornien, geboren, begann Baldessari als Kunstlehrer und weitgehend erfolgloser Maler. 1970 verbrannte er in seinem heute berühmten "Cremation Project" einen Gutteil seiner Arbeit, wandte sich Videokunst, Fotografie und Performances zu. Seine frühen Bild-Text-Kombinationen gelten als entscheidender Anstoß für die Konzeptkunst, seine Fotokompositionen von Anfang der 80er-Jahre als bestimmend für die Appropriation-Art.

Als Dozent am California Institute of the Arts (CalArts), wo er 1970 den Lehrstuhl für "Post-Studio-Art" gründete, prägte er eine ganze Generation von Künstlern. Unter ihnen finden sich David Salle, Jack Goldstein, Matt Mullican, James Welling, Mike Kelley, Christopher Williams und viele mehr. Sprüth Magers zeigte zu Baldessaris Lebzeiten über ein Dutzend Einzel- und Gruppenausstellungen mit seinen Arbeiten. 2016 eröffnete der Standort in Los Angeles mit einer Baldessari-Ausstellung mit neuen Werken.