Mit der Zeit hat sich die Kunst schon immer befasst. Im 21. Jahrhundert scheint es ihr dabei allerdings weniger um Bilder zukünftiger Beschleunigungen als um Entwürfe zur Langsamkeit, Dehnung, Wiederholung und zum Stillstand von Zeit zu gehen. Die in der Ausstellung Vom Verrinnen. Zeitkonzepte der Gegenwartskunst präsentierten Werke von 13 internationalen Künstler*innen schärfen das Bewusstsein dafür und machen das Verrinnen erlebbar. Anstatt den Widerspruch zwischen normativer Zeit und erlebter Zeitlichkeit auflösen zu wollen, scheinen die ausgewählten Künstler*innen eher einem philosophischen Diktum von Gilles Deleuze zu folgen: Als stets im Werden befindliche Individuen können Menschen mit den Bedingungen ihres Lebens und Daseins nur dann experimentieren, wenn sie den Fluss der Zeit erkennen.
Künstler*innen:
Bernard Aubertin, Inge Dick, Rom Gaastra, Gosbert Gottmann, Tommi Grönlund & Petteri Nisunen, Manuela Kasemir, Timo Klos, Dimitry Orlac, George Rickey, IC-98 - Patrik Söderlund & Visa Suonpää, John Woodman;