JAMES WHITE - New Paintings
Die Galerie Thomas Zander präsentiert aktuell in zwei Ausstellungen eine erstmals veröffentlichte Street Photography Serie von Tod Papageorge aus den bewegten Jahren 1966-1971 und neue Bilder des britischen Malers James White.
In James Whites monochromen Gemälden erzählen Alltagsobjekte im Raum von Begegnungen oder Szenen, die sich jedoch nie ganz erschließen: ein zerbrochenes Glas, eine brennende Lampe, ein abgelegtes Schlüsselbund auf einer Marmorplatte. Der in London lebende Künstler (geb. 1967 in Tiverton, England) malt die reflektierenden Flächen kontrastreich und präzise wie Stillleben, verankert sie anhand seiner Motivwahl jedoch im Jetzt. Ästhetisch knüpft White an die Inszenierung von Suspense und Ambiguität im Film Noir an und zitiert fotografische Einflüsse eines William Eggleston oder Larry Sultan. Während die realistische Darstellung die Aufmerksamkeit weg von der Materialität der Bilder lenkt, verweist die schwarzweiße Palette und die offen zur Schau gestellten Ränder und Kanten der Werke, die in Acrylkästen präsentiert werden, auf Konventionen von Bildmedien und deren Wahrnehmung. Die Vorlagen seiner Malereien auf Holz, Aluminium und Acryl sind Fotos aus Whites unmittelbarer Umgebung. Neben ausgewählten Großformaten zeigt die Ausstellung eine Reihe von Arbeiten, die im Laufe dieses Jahres nicht im Atelier, sondern im Haus des Künstlers entstanden sind. Sowohl ihr narrativer Bezugsrahmen zuhause als auch das kleinere Format stehen in Relation zu dieser Situation. So gehen die neuen Gemälde einmal mehr den Verschränkungen von Nähe und Distanz, Oberfläche und Tiefe, Präsenz und Abwesenheit nach. James White studierte am Wimbledon College of Arts sowie am Royal College of Art in London. Seine Arbeiten waren kürzlich Teil der Ausstellung Trügerische Bilder: Ein Spiel mit Malerei und Fotografie im Marta Herford Museum und sind demnächst in der Gruppenausstellung Fragile – Alles aus Glas: Grenzbereiche des Skulpturalen in der Kunsthalle Vogelmann Heilbronn zu sehen.