Öl-Gemälde ruiniert?

Gericht will weiteren Zeugen vernehmen

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Galerist Andreas Baumgartl zeigt in seiner Galerie drei der mutmaßlich durch einen Restaurator beschädigten Kunstwerke. Der Galerist wirft einem Restaurator vor, vier Kunstwerke mit seiner Arbeit teilweise erheblich beschädigt zu haben und fordert Schadenersatz.

Im Münchner Zivilprozess um vier mutmaßlich ruinierte Öl-Gemälde soll ein weiterer Zeuge vernommen werden

Der Gutachter soll dazu aussagen, ob er bei einer "augenscheinlichen Überprüfung" des Bildes "Der Schreiber" von Carl Spitzweg im November 2010 festgestellt hat, dass das Bild durch starke Reinigung zumindest die obere Malschicht weitgehend eingebüßt hat. Dies teilte das Oberlandesgericht München (OLG) am Mittwoch mit.

Der Betreiber einer Galerie in München wirft einem Restaurator vor, die vier Kunstwerke erheblich beschädigt zu haben. Er fordert deshalb Schadenersatz. Der Zeuge soll in Anwesenheit zweier anderer Sachverständiger vernommen werden. Das Gericht will die mündliche Verhandlung am 4. April fortsetzen.

2009 hatte der Galerist den Restaurator damit beauftragt, die vier Bilder zu reinigen. Dieser habe den alten Firnis, also den Schutzanstrich auf der Malerei, abnehmen und mit einem neuen versehen sollen. Der Restaurator habe stattdessen die Farben "weggewaschen durch viel zu scharfe Lösungsmittel". Das Spitzweg-Gemälde soll vor der Restaurierung einen Zeitwert von 20.000 bis 25.000 Euro gehabt haben. Nachdem der Mann das Bild gereinigt habe, sei der Verkaufswert auf nur noch 5500 Euro gesunken, so der Vorwurf.

Der Beklagte weist die Anschuldigungen zurück. Die Bilder seien schon vorher in einem schlechten Zustand gewesen, hatte sein Anwalt im Januar vor Gericht gesagt. Das Gericht hatte für eine gütliche Einigung geworben, doch die Parteien kamen nicht überein.