Kunst im White House

Obamas Neue

Politisch mag Barack Obama derzeit nicht allzu gut dastehen, was die Kunst angeht, beweist er nach wie vor beste Führungskompetenzen. Jüngstes Beispiel: Der US-Präsident hat Catherine Opies vierteilige Fotoarbeit „Lake Michigan, Fall, Winter, Spring and Summer“ im Weißen Haus installieren lassen. Opie wurde bekannt durch ihre Porträts von Transgender und Homosexuellen und gilt als eine der profiliertesten Fotografinnen des Landes; momentan arbeitet sie an einer Dokumentation über Kinder von lesbischen und schwulen Paaren. Jüngere Fotografen wie Ryan McGinley haben die 49-Jährige als Vorbild genannt.

Bereits unmittelbar nach seinem Amtsantritt hatte Obama mit der Kunst im Weißen Haus aufgeräumt. Er ließ die Arbeit "Black Like Me No. 2" des dunkelhäutigen und offen homosexuellen Künstlers Glenn Ligon aufhängen, sowie Abstraktionen der lange unterschätzten afroamerikanischen Malerin Alma Thomas. Auch Klassiker wie Mark Rothko, Josef Albers, Franz Kline, Jasper Johns oder Ed Ruscha erhielten Einzug – weichen mussten dafür die Bilder des Weltkriegsveteranen und Kakteenmalers Tom Lea aus El Paso, Texas, mit denen George W. Bush seinen Amtssitz geschmückt hatte.