"Zu Beginn haben wir noch als Minigruppe gearbeitet, jeder war zuständig für das Gesamtprojekt", sagte König der "Berliner Zeitung" (Montag). "Das ist heute anders. Viel mehr Apparat, neue Zuständigkeiten und Interessen, bei denen die Museen allenfalls als Bittsteller antreten können. Darin sehe ich die eigentliche Tragödie."
König, 2001 ausdrücklich zur gestalterischen Planung des Humboldt Forums von Bremen nach Berlin berufen, war in der vergangenen Woche in den Ruhestand verabschiedet worden. Auf Wunsch von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) hatte im vergangenen Jahr eine sogenannte Gründungsintendanz um den britischen Museumsmacher Neil MacGregor die Planungen für das ambitionierte Kunst- und Kulturzentrum im rekonstruierten Berliner Schloss übernommen.
König sagte: "Als wir begonnen haben zu planen, da kannte man die Architektur ja noch nicht. Und die Beruhigungspille war immer: Es gibt zwar die barocke Fassade, doch dahinter können wir auf modernen Flächen ungehindert planen." Inzwischen jedoch breiteten sich die Anhänger der Schlossidee auch im Inneren immer weiter aus.
Die rekonstruierte Preußenresidenz soll 2019 unter dem Namen Humboldt Forum öffnen. Die Sammlungen des bisher von König geleiteten Ethnologischen Museums sollen Ausstellungsschwerpunkt werden.