DDR-Kunst in Altenburg
Unangepasste Kunst aus der DDR-Zeit steht im Mittelpunkt der neuen Schau im Lindenau-Museum Altenburg. Unter dem Titel "Gekommen, um zu bleiben" sind ab Sonntag im Prinzenpalais des Residenzschlosses für drei Wochen rund 100 Werke zu sehen, die das Museum in den vergangenen Jahren neu erworben hat. Die Werkschau vereint Kunst aus den 1960er-Jahren bis zur Gegenwart aus dem mitteldeutschen Raum.
Trotz der Sanierung des Museumsgebäudes sei man "ungemein umtriebig", sagte Museumsdirektor Roland Krischke. Die ständigen Bemühungen, die Sammlungen zu erweitern, seien bislang jedoch "fast unsichtbar" geblieben. Mit der aktuellen Ausstellung werden Werke von führenden zeitgenössischen Künstlern erstmals öffentlich gezeigt, die seit 2019 als Ankäufe, Schenkungen oder Dauerleihgaben ans Lindenau-Museum gekommen sind. Dank der Unterstützung des Landes Thüringen, des Förderkreises und durch Künstler selbst sei der Zuwachs trotz schmalen Etats möglich gewesen, sagte Krischke.
Neben Gemälden und Zeichnungen präsentiert die Schau Grafiken, Collagen und Druckgrafiken. Mit Werken unter anderem von Dieter Goltzsche, Ingo Kirchner, Gerda Lepke oder Gerhard Kurt Müller ist eine Vielzahl künstlerischer Positionen vertreten. Durch die Neuerwerbungen entwickele sich die Sammlung nach Angaben des Museums "zu einem Seismographen für die jüngere Kunstgeschichte Deutschlands". (dpa)
"Gekommen, um zu bleiben", Lindenau-Museum, Altenburg, 2. April bis 23. April
Fred Sandback in Berlin
Es wirkt so einfach. Ein paar Fäden in verschiedenen Farben, in alle Richtungen gespannt an musealen Wänden oder auch vom Boden zur Decke - im Minimalismus sind die für Kunst eingesetzten Mittel radikal reduziert. Für die Ausstellung "Fred Sandback. Simple Facts" im Hamburger Bahnhof kann die Nationalgalerie der Gegenwart auf eine Schenkung des Fred Sandback Archive zurückgreifen. Von Freitag an bis zum 17. September steht die Rauminstallationen des US-Künstlers Sandback (1943-2003) im Zentrum der Ausstellung.
Die 64 Variationen der dreiteiligen Skulptur "Untitled (Sixty-four Three-part Pieces)", ursprünglich 1975 für den Kunstraum München konzipiert, will das kuratierende Direktoren-Duo Sam Bardaouil und Till Fellrath im Verlauf der Ausstellung alle zeigen. Dazu werden die drei roten Fäden in den drei benachbarten Räumen jeweils nach ein paar Tagen umgehängt und ergeben so eine neue Beziehung von Material, den umgebenden Räumen und den betrachtenden Personen. Die Konstruktionszeichnungen zu den jeweils 63 anderen Varianten hängen derweil nebenan und warten auf ihre Zeit.
Mit "Broadway Boogie Woogie" griff Sandback eine gleichnamige Arbeit von Piet Mondrian (1872-1944) auf, der sich dafür 1943 vom Straßenraster Manhattans inspirieren ließ. Sandbacks Werk macht durch die Fäden im Raum eine dritte Dimension auf, zudem erlaubt die Arbeit einen Weg durch die Linien der in Decke und Boden zu verschwinden scheinenden Garne. Andere Werke teilen Räume, verbinden Wände und Böden - oder sind als weißes Garn vor weißer Wand erst auf den zweiten Blick auszumachen. (dpa)
"Fred Sandback. Simple Facts", Hamburger Bahnhof, Berlin, bis 17. September
Gerhard Richter in Berlin
Der große Gerhard Richter kommt wieder nach Berlin. Diesmal mit einer Dauerleihgabe von 100 seiner Kunstwerke an die Neue Nationalgalerie. Zentrum dieser Ausstellung ist der Zyklus "Birkenau" aus dem Jahr 2014. In den vier abstrakten Bildern setzt Richter sich mit der Darstellbarkeit der dunkelsten Zeit der deutschen Geschichte auseinander.
Der Zyklus basiert auf vier Fotos, die im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau heimlich aufgenommen wurden. Auf zwei der Fotos kann man Abkommandierte erkennen, die Leichen verbrennen, auf dem dritten sieht man eine Gruppe von Frauen, die in Gaskammern getrieben werden. Die verwackelten Baumkronen auf dem vierten Foto verdeutlichen die Gefahr, in die der Fotograf sich begeben hat, um diese Zustände der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Der schiere Horror auf den Fotografien beschäftigte Richter über viele Jahre, bis er einen Weg fand, die Bilder sowohl künstlerisch als auch persönlich zu verarbeiten. Er übermalte die auf Leinwand übertragenen Fotos mit mehreren Schichten Farbe, schabte die Farbe wieder ab, vermischte sie neu.
Auf den fertiggestellten Bildern kann man die originalen Fotos nicht mehr erkennen – und trotzdem vermittelt der Zyklus die einst grausame Realität des Holocaust. Neben dieser großen Arbeit Richters stellt das Museum knapp 90 weitere Werke des Künstlers aus – unter anderem "Besetztes Haus" (1986) und "6 Stehende Schreiben" (2002). Richters Kunstwerke werden Besuchern zunächst im Grafischen Kabinett der Neuen Nationalgalerie zugänglich gemacht.
Danach wechseln sie langfristig in einen eigenen, Gerhard Richter gewidmeten Raum im Museum des 20. Jahrhunderts, das sich zurzeit unter den Architekten Herzog & de Meuron im Bau befindet. Wenn man bedenkt, was für einen wichtigen Beitrag Richters Werke zur Erinnerungskultur an die Verbrechen des NS-Regimes darstellen, scheint das eine gute Lösung zu sein.
"Gerhard Richter. 100 Werke für Berlin", Neue Nationalgalerie, Berlin, ab 1. April
Hugo van der Goes in Berlin
Hugo van der Goes zählt neben Jan van Eyck und Rogier van der Weyden zu den wichtigsten niederländischen Künstlern des 15. Jahrhunderts. Die Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin widmet dem um 1440 geborenen und 1482/83 gestorbenen Maler eine besondere Ausstellung. Die Werke beeindrucken durch ihre für die Zeit oft ungewöhnliche Monumentalität wie durch eine häufig intensive Farbigkeit.
Bis auf zwei der extrem empfindlichen Werke sind alle Arbeiten des Künstlers mit der ihnen eigenen emotionalen Ausdrucksstärke zu sehen. Dafür haben Direktorin Dagmar Hirschfelder und Kurator Stephan Kemperdick 12 der 14 heute van der Goes zugeschriebenen Gemälde mit internationalen Leihgaben zusammentragen können. "Hugo van der Goes. Zwischen Schmerz und Seligkeit" ist von diesem Freitag an bis zum 16. Juli zu sehen.
Eingeordnet werden die Werke durch Exponate aus Beständen der Gemäldegalerie sowie Leihgaben aus 38 internationalen Sammlungen. So kann die Arbeit von Hugo van der Goes anhand von insgesamt rund 60 Arbeiten der Zeit betrachtet werden.
Interessant zu sehen ist dabei auch der enorme Einfluss, den seine Abbildungen von Madonnen und Heiligen oder andere Darstellungen hatten. Van der Goes benutzte besonders gelungene Figuren zum einen selbst immer wieder in anderen Arbeiten. Sie wurden aber auch fleißig kopiert und von anderen Künstlern verwendet. So dokumentiert die Ausstellung etwa an einer Zweiergruppe aus dem Halbfigurenbild einer Kreuzabnahme, wie die beiden um Christus Trauernden bis heute in weit mehr als 100 Kopien erhalten sind. Kurator Kemperdick schließt aus der hohen Zahl, dass es ursprünglich ein Mehrfaches an Kopien gab. (dpa)
"Hugo van der Goes. Zwischen Schmerz und Seligkeit", Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin, bis 16. Juli
Leben mit dem Tod in Berlin
Der Tod als Drama in fünf Akten. Im Berliner Humboldt Forum befasst sich eine Ausstellung mit unserem Wissen um Vergänglichkeit und dem daraus folgenden Antrieb für Kunst, Kultur und Wissenschaft. "Un_endlich. Leben mit dem Tod" ist von Samstag an bis zum 26. November in dem Kultur- und Ausstellungszentrum im Herzen Berlins zu sehen. "Die Gewissheit des Todes verbindet alle Menschen und ist gleichwohl eine der letzten großen Unbekannten", umschrieb Hartmut Dorgerloh, Generalintendant des Humboldt Forums, das Thema.
Der Schweizer Kurator Detlef Vögeli beleuchtet die verschiedenen Aspekte des Sterbens und des Umgangs mit dem Tod aus unterschiedlichen individuellen und globalen, persönlichen oder religiösen Blickwinkeln. Dafür ist die Ausstellung gleich einem Theaterraum in fünf Szenerien unterteilt. In zeltähnlichen Konstruktionen lässt sich zunächst eintauchen in Vorstellungen von Tod. Auf einer konferenzartig angeordneten Videowand berichten Sterbeexpertinnen und -experten aus zwölf unterschiedlichen Kulturkreisen von ihren Erfahrungen.
Als "finaler Moment" dienen Kabinen, in denen aus wissenschaftlicher Sicht erläutert wird, was mit dem Tod passiert. Die folgenden Räume widmen sich der Zeit danach: die Versorgung in einer Leichenhalle wird rekonstruiert oder es wird die Analyse gefundener Gegenstände ertrunkener Flüchtlinge gezeigt. Auch der Trauer ist ein Raum gewidmet.
Im letzten Teil befasst sich die Ausstellung mit übergeordneten Themen wie dem Aussterben von Pflanzen und Tierarten oder den weltweit unterschiedlichen Phänomenen etwa bei der Lebenserwartung. (dpa)
"Un_endlich. Leben mit dem Tod", Humboldt Forum, Berlin, bis 26. November
1920er-Jahre in Bonn
Mit einer großen Ausstellung will die Bundeskunsthalle in Bonn die Sicht auf die 1920er-Jahre um neue Facetten erweitern. "Wenn man an die 20er Jahre denkt, kommen sofort Bilder hoch: die Goldenen 20er Jahre, Babylon Berlin", sagte Kuratorin Agnieszka Lulinska. "Das interessiert uns nur am Rande. Wir versuchen, in die Breite zu gehen."
Die vielleicht größten Veränderungen brachten die 20er Jahre demnach für die Frauen. "Es ist wirklich das Jahrzehnt der Frau", sagte Lulinska. "Die Frau raucht, die Frau fährt Auto, die Frau boxt." Das "working girl" wurde zur Adressatin von Auto- und Zigarettenwerbung und provozierte die Männerwelt mit androgynem Chic. Eine Revolution leitete der in Paris erfundene Kurzhaarschnitt ein, der in Deutschland als "Bubikopf" bekannt wurde.
Zu den ausgestellten Werken gehören ein Selbstporträt von Edvard Munch, Aufnahmen der lesbischen Fotografin Claude Cahun und das Gemälde "Fußball" des russischen Malers Alexander Deineka. Die Ausstellung "1920er! Im Kaleidoskop der Moderne" öffnet am Samstag (1. April) und bleibt bis zum 30. Juli geöffnet. (dpa)
"1920er! Im Kaleidoskop der Moderne", Bundeskunsthalle, Bonn, bis 30. Juli
Peter Piller in Düsseldorf
Schon als Student begann Peter Piller Bilder zu sammeln, die der Künstler ordnete, kategorisierte und in Serien zusammenstellte. Genaue Beobachtungsgabe und ein feinsinniger Humor zeichnen seine Archivarbeiten aus, die nun in einer ersten Überblicksausstellung in der Kunsthalle Düsseldorf präsentiert werden. Dazu sind Pillers Zeichnungen und eigene Fotografien zu sehen. Im Rahmen der 1994 begonnenen Serie "Peripheriewanderungen" umwandert der Künstler beispielsweise Orte und zeichnet persönliche Eindrücke und Emotionen auf – statt Dokumentationen oder Landkarten herzustellen.
"Peter Piller. There are a couple of things that bother me", Kunsthalle Düsseldorf, bis 21. Mai
Digitale Kunst in Gelsenkirchen
Auch im postdigitalen Zeitalter verändern neue Medien die Beschaffenheit von Bildern. Virtual Reality oder Augmented Reality beeinflussen ihre Form und die Art unserer Wahrnehmung – mit technologischen Erweiterungen können Betrachterinnen und Betrachter in den virtuellen Raum eintauchen. In der Ausstellung "Evolving Kinetics" tritt zeitgenössische digitale Kunst in den Dialog mit der Sammlung des Kunstmuseums Gelsenkirchen. Beteiligt sind Kunstschaffende wie Kim Asendorf, Armin Keplinger, Rosa Menkmann, Nicolas Sassoon oder Robert Seidel.
"Evolving Kinetics", Kunstmuseum Gelsenkirchen, bis 21. Mai
Juan de Pareja in New York
Das New Yorker Metropolitan Museum widmet dem Maler Juan de Pareja, der im 17. Jahrhundert Sklave im Atelier des spanischen Künstlers Diego Velázquez war, eine erste große eigene Ausstellung. Rund 40 Gemälde, Skulpturen, Dokumente und Objekte sollen von Montag an bis zum 16. Juli als Teil der Schau "Juan de Pareja, Afro-Hispanic Painter" in dem renommierten Museum am Central Park im Stadtteil Manhattan zu sehen sein.
De Pareja arbeitete jahrelang als Sklave im Studio von Velázquez, später ließ dieser ihn frei. Mittelpunkt der Ausstellung ist ein berühmtes Porträt, das Velázquez von ihm malte: "Porträt des Juan de Pareja". Außerdem sind zahlreiche spätere Gemälde von de Pareja selbst zu sehen - darunter das aus dem Prado in Madrid stammende "Die Berufung des Hl. Matthäus", in das de Pareja auch sich selbst hinein malte.
Die Schau eröffne die "unglaubliche persönliche Geschichte" von de Pareja, sagte der österreichische Direktor des Metropolitan Museums, Max Hollein. "Die Darbietung fordert uns dazu heraus, bestehende Vorstellungen von historischer Kunst und Objekten zu hinterfragen - und stellt einen bemerkenswerten Künstler vor, dessen Name vielen bekannt sein mag, aber dessen Arbeit noch nicht in Tiefe erkundet wurde."
"Juan de Pareja, Afro-Hispanic Painter", Metropolitan Museum of Art, New York, bis 16. Juli
Manet und Degas in Paris
Sie waren Freunde und Rivalen: Édouard Manet (1832-1883) und Edgar Degas (1834-1917) prägten mit ihrer Modernität die Geschichte der Malerei. Eine Ausstellung im Pariser Museum Orsay vergleicht erstmals das Werk der beiden Künstler, die zu den bedeutendsten des 19. Jahrhunderts zählen. Sie zeigt über 150 Exponate, darunter Meisterwerke, die noch nie vereint zu sehen waren. Die Werkschau "Manet/Degas" ist in Zusammenarbeit mit dem Metropolitan Museum of Art in New York entstanden, wo sie ab September 2023 zu sehen sein wird.
Porträts, Strand- und Cafészenen oder Pferderennen: Das sind Motive und Darstellungen, die beide Maler miteinander verbinden und gleichzeitig unterscheiden. Manet habe Farbe und Licht den Vorrang vor Zeichnung und Kontur gegeben, während bei Degas alles die Aufmerksamkeit auf sich ziehe, erklärte der Ko-Kurator Stéphane Guégan. Was sie hingegen verbinde, sei der Wunsch gewesen, die moderne Welt unabhängig von den Konventionen der Zeit in die Malerei zu bringen.
Beispielhaft dafür stehen in der Werkschau Manets Bildnis des Kunstkritikers Zacharie Astruc und Degas' Doppelporträt "Edmond und Thérèse Morbilli". Oder die Gemälde "Frau mit Papagei" von Manet und "Frau mit Ibis" von Degas.
Manet galt als mondän und kühn, woran seine "Olympia" erinnert, die souverän und nackt auf einem Bett liegt und 1863 einen Skandal auslöste. Degas galt im Umgang mit Frauen als befangen. Auf seinen Nacktdarstellungen blicken seine weiblichen Modelle eher verlegen und schamhaft den Betrachter an. (dpa)
"Manet/Degas", Musée d'Orsay, Paris, bis 23. Juli
Matisse in Paris
Das Pariser Museum L‘Orangerie blickt mit rund 100 Werken aus den 1930er Jahren des Künstlers Henri Matisse auf ein ganz entscheidendes Jahrzehnt im Werk des Künstlers. Nur wenige Ausstellungen sind speziell diesen wichtigen Jahren gewidmet. Der französische Maler Matisse (1869-1954) steckte in einer Schaffenskrise und beschloss, so wie Paul Gauguin knapp 40 Jahre vor ihm, neue Inspiration auf Tahiti zu finden.
Wie die Schau zeigt, leitete die Reise eine neue kreative Phase ein. Eine fortschreitende Vereinfachung von Formen und Linien kennzeichnete nach seiner Rückkehr nach Frankreich sein Spätwerk. Sie erreichte in den Scherenschnitten als eigenständiges Kunstwerk ihren Höhepunkt.
Unter den Exponaten der Schau "Matisse. Cahiers d’art, le tournant des années 30" (Matisse, Cahiers d’art, die Wende der 1930er Jahre) sind bedeutende Leihgaben aus Amerika - die Ausstellung ist in Zusammenarbeit mit dem Philadelphia Museum of Art entstanden. Die Schau dauert bis zum 29. Mai. (dpa)
"Matisse. Cahiers d’art, le tournant des années 30" , Musée de l'Orangerie, Paris, bis 29. Mai
Caspar David Friedrich in Schweinfurt
Eine neue Ausstellung im Museum Georg Schäfer in Schweinfurt zeigt von Sonntag an 41 Werke des Romantik-Künstlers Caspar David Friedrich. Im Vordergrund der Schau bis 2. Juli stehen Stimmungsauslöser in der Landschaftsmalerei. Auch das berühmte Bild "Wanderer über dem Nebelmeer" ist zu sehen. Neben Werken Friedrichs umfasst die Ausstellung etlich weitere Naturbilder von Künstlern wie Jan von Goyen und Carl Gustav Carus. Ab August soll die Ausstellung im Kunst Museum Winterthur zu sehen sein. Caspar David Friedrich gilt als bedeutendster Landschaftsmaler der Romantik. Er wurde 1774 in Greifswald geboren und lebte einen Großteil seines Lebens in Dresden, wo er 1840 starb. (dpa)
"Caspar David Friedrich und die Vorboten der Romantik", Museum Georg Schäfer, Schweinfurt, bis 2. Juli
Indigene Kunst in Wien
Science Fiction von indigenen Künstlern und Aktivisten statt aus Hollywood: Eine Ausstellung im Weltmuseum in Wien bietet neue Sichtweisen auf ein Genre, das auf den ersten Blick nicht in die ehemalige Völkerkunde-Sammlung der Habsburger passt. Themen wie Technologie, Umwelt und koloniale Eroberungen dienen nicht nur als Vorlage für herkömmliche Weltraum-Fantasien, sondern auch für Kunst von indigenen Völkern sowie aus Afrika und muslimischen Ländern, die Science Fiction als Stilmittel einsetzt. "Wir in Europa sind nicht die einzigen Menschen, die sich überlegt haben, wie es weitergehen soll", sagte Weltmuseum-Direktor Jonathan Fine.
Zu Beginn der Schau "Science Fiction(s) - Wenn es ein Morgen gäbe" stoßen Besucher auf ein Bild des aus Alaska stammenden Künstlers Nicholas Galanin, das die traditionelle Haartracht einer Hopi-Frau aus dem Südwesten der USA als Vorlage für die Frisur von Prinzessin Leia aus den "Star Wars"-Filmen entlarvt.
Doch kulturelle Aneignung funktioniert auch andersrum: Der US-Künstler Rory Wakemup, der aus dem Volk der Chippewa stammt, schuf Kostüme, die Elemente von "Star Wars" mit indigener Tracht verbinden. Die Rüstungen werden von Aktivisten auf Demonstrationen getragen, auf denen gegen Umweltzerstörung oder rassistische Darstellungen von Ureinwohnern protestiert wird, wie er der Deutschen Presse-Agentur sagte. "Diese Stücke sind so geschnitten, dass darunter Schutzbekleidung passt", erklärte er.
Die Schau widmet sich auch dem Afrofuturismus. Während diese Strömung den Mainstream mit den "Black Panther"-Filmen erobert hat, ist sie im Weltmuseum mit einem ästhetisch faszinierenden Science-Fiction-Filmprojekt des Nigerianers Wilfred Ukpong genauso vertreten wie mit einem beeindruckenden Stadtmodell, das von dem ghanaischen Künstler Ekow Nimako aus Tausenden schwarzen Lego-Steinen gebaut wurde. (dpa)
"Science Fiction(s) - Wenn es ein Morgen gäbe", Weltmuseum, Wien, bis 9. Januar 2024