Mehr als fünf Monate war das Clemens Sels Museum in Neuss bei Düsseldorf wegen schwerer Unwetterschäden geschlossen. Am kommenden Sonntag öffnet das Haus mit seiner vielbeachteten Symbolismus-Sammlung wieder die Türen – zumindest teilweise. Die Sammlung unter anderem mit symbolistischer, expressionistischer und naiver Kunst werde neu präsentiert, sagte Museumsdirektorin Uta Husmeier-Schirlitz.
Es gebe ein neues Farbkonzept, und der Fokus werde auf die "geretteten Meisterwerke" gelegt, um das Bewusstsein zu schärfen, was alles durch das Unwetter hätte verloren gehen können. Zudem hat das Museum die digitalen und interaktiven Vermittlungsansätze gestärkt. Starkregen hatte im Mai schwere Wasserschäden am Gebäude verursacht. Immer noch ist das Untergeschoss des Museums gesperrt. Dort musste der Fußboden bis zum Fundament aufgestemmt werden. 140 Tonnen Schutt seien dabei entstanden, sagte Husmeier-Schirlitz. Im Untergeschoss aber befindet sich normalerweise die römische Sammlung der Stadt. Novaesium, das antike Neuss, war der älteste römische Militärstandort am Niederrhein. Fundplätze des 2021 zum Weltkulturerbe erklärten Niedergermanischen Limes, der antiken Grenze des Römischen Reichs, liegen auch in Neuss.
Jetzt aber fehlten die Räumlichkeiten, um die römische Sammlung zu zeigen, so Husmeier-Schirlitz. "Wenn wir dieses Museum mit den Schätzen erhalten wollen, brauchen wir auch unser Untergeschoss und unser Depot wieder." Mit der Wiedereröffnung des Museums startet auch die wegen der Schließung verschobene Sonderausstellung "Kaffee ist fertig! Karriere eines Heißgetränks".