In Düsseldorf hat ein Guggenheim-Museum eröffnet – jedenfalls fast. Es besteht aus Gummi, ist aufblasbar, nur zehn Meter hoch und hat auch sonst wenig mit dem Original in New York zu tun. Die Form des "Gggnhm" ist jedoch der großen Museumsschwester in den USA nachempfunden. Bis zum 19. Juni steht es auf einer Brache in Düsseldorf. Es ist Teil des "Impulse Theater Festivals" des NRW Kultursekretariats mit Stationen in Mülheim an der Ruhr, Düsseldorf, Köln und Essen.
Das Guggenheim-Imitat hat beinahe Tradition. Das Wiener Theater-Performance-Kollektiv God's Entertainment hat es in Österreich und darüber hinaus berühmt gemacht. Erstmalig hatte es das Kollektiv 2020 in Floridsdorf, Wien präsentiert. Das "Gggnhm" soll als temporäre, begehbare Skulptur fungieren. Auf spielerische Weise soll es die subtile Neugestaltung eines öffentlichen Raumes suggerieren.
In Düsseldorf steht das Gummi-Haus nun unter dem Veranstaltungstitel "Guggenheim in Oberbilk?" an der Kölner Straße. Dort soll in den kommenden Jahren ein neuer Block mit Wohnungen und Geschäften entstehen. Noch sind die Bagger aber nicht angerollt. God’s Entertainment nutzt diese Zeit, um dem Quartier ein Museum zu schenken.
Das "Gggnhm" soll zum gemeinsamen Nachdenken über städtisches Wohnen und Leben nachdenken. Zu Fragen des Wohnens und der Teilhabe entwickelte das Kollektiv Kunstwerke, die im Inneren des Mini-Museums im Rahmen der Ausstellung "Preis/m²" gezeigt werden: Was kostet ein Quadratmeter Stadt? Wer profitiert von neuem Wohnraum? Und für wen ist noch Platz, für wen nicht mehr? In der Ausstellung finden sich unter anderem reale Quadratmeterangaben aus realen Wohnungen mit realen Quadratmeterpreisen, die ausgeschnitten und eingerahmt wurden.