Hauser & Wirth gehört zu den weltweit größten Galerien und ist unter anderem in Metropolen wie London, New York, Los Angels, Hongkong und Zürich vertreten. Daneben hat Hauser & Wirth sich auch imposante Immobilien in ländlicheren Gebieten gesichert. In Somerset besitzt die Galerie seit 2014 eine Niederlassung auf einem ehemaligen Bauernhof, auch auf der Insel Isla del Rey auf Menorca ist Hauser & Wirth mittlerweile ansässig, und das Galeristenpaar Iwan und Manuela Wirth betreibt sogar ein schottisches Hotel.
In Paris, einer klassischen Kunststadt, waren die Kunsthändler dagegen bisher nicht vertreten. Das soll sich nun ändern, die Galerie hat die Eröffnung eines Standorts am rechten Ufer der Seine angekündigt. Genauer soll sich dieser in der Nähe der Champs-Élysées im achten Arrondissement befinden. Die glamouröse Adresse lautet 26 bis rue François 1er. Dort steht das neoklassizistische Gebäude aus dem Jahr 1877, das nun umgebaut wird.
Mit dem Einzug von Hauser & Wirth kehrt das Haus zu seinen Ursprüngen zurück: Bis in die 1940er-Jahre war in diesem eine Galerie für dekorative Kunst untergebracht, die den Namen "La Maison Decour" trug. Durch die Renovierung soll die sechs Meter hohe Galerie im Erdgeschoss und eine weitere Ausstellungsfläche im ersten Stock wiederhergestellt werden. Das Gebäude umfasst 800 Quadratmeter und hat vier Etagen. Die neuen Räumlichkeiten werden Angaben des Unternehmens zufolge von dem in Paris ansässigen Architekten Luis Laplace entworfen. Er hat schon andere historische Gebäude für die Galerie restauriert und arbeitet seit 2013 mit Hauser & Wirth zusammen. So richtete er beispielsweise auch die Standorte auf Menorca und in Somerset her.
Offenbar war die Expansion nach Paris lange geplant. "Wir machen keinen Hehl daraus, dass wir seit einigen Jahren auf der Suche nach dem perfekten Zuhause für Hauser & Wirth in Paris sind, und ich freue mich, dass die Suche nun ein Ende hat“, sagt der Präsident von Hauser & Wirth, Iwan Wirth. "Die Bedeutung der Stadt für Künstler ist seit Jahrhunderten unbestritten, und wir freuen uns darauf, an dieser reichen Geschichte teilzuhaben."
Iwan Wirth, Manuela Wirth und Ursula Hauser hatten Hauser & Wirth im Jahr 1992 in Zürich gegründet. Im Jahr 2000 kam Partner und Co-Präsident Marc Payot hinzu. Die Galerie möchte mit Lernprogrammen "einen Dialog zwischen Kunst, Künstlern und unterschiedlichen Zielgruppen schaffen", wie die Einrichtung erklärt. Das solle auch am neuen Pariser Standort gelten.